Um finanzielle Freiheit oder ein Nebeneinkommen zu erlangen, braucht es stabile Cashflows aus dem eigenen Depot. So bauen Sie sich ein Dividendenportfolio für die finanzielle Unabhängigkeit auf. Von Johann Werther
Es ist vielleicht die größte Finanzbewegung der jüngeren Geschichte: FIRE. Zu Deutsch bedeutet ihr Name “finanziell frei, früh in den Ruhestand”. Doch viele fragen sich, wie sie dieses Ziel erreichen können und auf welche Aktien man dabei setzen sollte.
Rein technisch gesehen bieten dabei vor allem Dividendenaktien einen massiven Vorteil. Hier kommt regelmäßig Cashflow ins Depot, von denen Anleger Ausgaben bezahlen können, anstatt in schlechten Marktphasen Anteile verkaufen zu müssen.
Das Portfolio
Doch um die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, braucht es auch die richtigen Aktien. Hierbei sollten Anleger davon Abstand nehmen, rein auf Dividendenrenditen zu schauen. Als ersten Schritt empfiehlt es sich nämlich ein Mischungsverhältnis aus Aktien, ETFs und vielleicht sogar Anleihen festzulegen.
Der ETF Anteil hätte den Hintergrund der Partizipation an der Weltwirtschaftsentwicklung. Wer dabei trotzdem nicht auf Dividende verzichten will, kann sich beispielsweise ETFs wie den Vanguard FTSE High Dividend Yield oder den SPDR S&P Global Dividend Aristocrats ETF genauer anschauen.
Die richtigen Aktien
Doch die meisten Dividendeninvestoren setzen vor allem auf einzelne Aktien. Hier heißt es wie immer nach wirklicher Qualität zu suchen, da das Portfolio langfristig wachsen und gedeihen soll.
Konservative Geschäftsmodelle und echte Value-Aktien gibt es zuhauf, die sich Anleger zusammensuchen und in ihrem Depot abbilden können. Dabei geht es vor allem um Diversifizierung, auch aus der geostrategischen und sektoralen Perspektive.
Lohnen können sich für Anleger 5 Value-Aktien für die Ewigkeit oder diese 5 Hochdividendenaktien.
Wachstum des FIRE-Portfolios
Wer jetzt allerdings noch nicht motiviert ist ein Dividendenportfolio aufzusetzen, der kann sich genauer anschauen, wie viel dieses in 10 bzw. 20 Jahren wert wäre. Gehen wir dabei von einer Einmalanlage von 100.000 Euro ohne Zusatzkäufe aus, so ergibt sich Folgendes:
Nach zehn Jahren steht das Portfolio bei einer kumulativen Rendite von sieben Prozent (fünf Prozent Kursgewinne + zwei Prozent Dividende) bei 190.841,51 Euro. Dazu steigerte sich die persönliche Dividendenrendite durch eine angenommene Dividendenerhöhung von fünf Prozent pro Jahr auf 3,61 Prozent anstatt zwei Prozent vom Anfang.
Noch extremer wird das Beispiel deutlich, wenn man es über 20 Jahre betrachtet. Hierbei steht das Portfolio nach Steuern bei 360.899,53 Euro. Die persönliche Dividendenrendite ist zusätzlich von den ausgehenden zwei Prozent auf nun 6,83 Prozent gestiegen. Dies bedeutet also im Jahr 21 nach Steuern eine Ausschüttung von mehr als 7.000 Euro.