Künstliche Intelligenz, Robotics und Co: Einige Megatrends können die Welt für immer verändern - und Ihre Geldanlage. Mit diesen ETFs sind Sie gewappnet
Es hat genau fünf Tage gedauert, bis ChatGPT eine Million Nutzer erreicht hatte. Zum Vergleich: Bei Instagram damals waren es 2,5 Monate. Netflix benötigte 3,5 Jahre. Ein Vergleich, der zeigt, wie rasant und euphorisch die Entwicklung der künstlichen Intelligenz voranschreitet. Doch es ist längst nicht der einzige Megatrend, der in den kommenden Jahren auch das Potenzial für Megarenditen hat. BÖRSE ONLINE stellt Ihnen gleich vier Trends vor und jeweils zwei alternative ETFs, mit denen Sie das Thema je nach dem aktuellen Momentum unterschiedlich in Ihr Depot integrieren können.
KI & Big Data - größer als das iPhone
Ja, der Hype um ChatGPT hat nachgelassen. Vielleicht aber auch, weil sich die Technologie so schnell wie keine andere Innovation je zuvor als fester Bestandteil im Leben vieler Menschen etabliert hat und mittlerweile eine Normalität darstellt. Die Wachstumsprognosen sind weiterhin ungebrochen. Die Experten sind sich einig: Die künstliche Intelligenz wird die Welt verändern. Und die Entwicklung ist immer noch am Anfang. Mit dem "Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data"-ETF investieren Sie in über 80 KI-Werte. In den Top-Positionen sind die großen Namen wie Nvidia, Meta oder Microsoft vertreten -ein Basisinvestment für die Branche. Auf Jahressicht konnte der ETF um über 43 Prozent zulegen. Ein wenig komplexer ist der "WisdomTree Artificial Intelligence"-ETF. Dieser übergewichtet nämlich Aktien, die laut der Consumer Technology Association (CTA) als Enabler, Engager oder Enhancer (Ermöglicher, Entwickler, Erweiterer) eingestuft werden und besonders stark im Bereich der KI involviert sind. Demnach sind auch kleinere "Pure Player", wie Upstart Holdings, unter den Top-Positionen.
Robotik - Science Fiction für das Depot
Unstrittig ist unter Experten auch die Tatsache, dass die künstliche Intelligenz den Robotermarkt in neue Sphären heben wird. Die Vision: Immer intelligentere Roboter, die immer präziser, schneller und zuverlässiger Arbeiten jeder Art erledigen können: sei es in der Produktion oder im OP-Saal, wie es etwa bei Intuitive Surgical schon heute Praxis ist. Mit dem "iShares Automation &Robotics"-ETF investieren Sie als Anleger in über 150 Unternehmen, die in diesem Feld tätig sind. Seit Auflage im September 2016 hat der ETF bereits um über 120 Prozent zugelegt. Weitaus jünger und konzentrierter (38 Werte aktuell) ist der "Global X Robotics &Artificial Intelligence"-ETF, der eine Brücke zwischen den beiden Themenfeldern bildet. Luft nach oben ist gewaltig vorhanden: Seit Börsenstart (im November 2021) liegt der ETF 33 Prozent im Minus. Japanische Aktien machen hier fast 30 Prozent aus.
New Mobility - das Ende der Dominanz
Das Zentrum der Automobilindustrie liegt längst nicht mehr in Wolfsburg oder München, sondern in Asien und in den USA. Das mag aus der deutschen Industriebrille zwar brutal sein. Doch für Anleger bieten sich in der sich rasant wandelnden Industrie neue Chancen. So wird der globale Markt für E-Mobilität derzeit auf 310 Milliarden US-Dollar geschätzt. 2032 sollen es schon 2,8 Billionen US-Dollar sein, was einem durchschnittlichen Jahreswachstum von fast 25 Prozent entspricht. Der Markt für autonomes Fahren soll bis 2029 sogar um fast 43 Prozent pro Jahr wachsen.
Mit dem "Xtrackers Future Mobility"-ETF werden alle Unternehmen vereint, die in diesen beiden Bereichen das Tempo vorgeben. So befinden sich unter den Top-Positionen auch Werte wie Nvidia, die die Hochleistungschips für das autonome Fahren produzieren. Diese sind derart wichtig für die Entwicklung, dass sich Elon Musk, dessen Tesla-Aktie ebenfalls in den Top Ten vertreten ist, gezwungen sah, eine eigene Chip-Produktion aufzubauen, da die Nvidia-Hochleistungschips restlos vergriffen waren. Seit Jahresbeginn steht der ETF mit bereits fast 35 Prozent im Plus. Für Anleger, denen Nvidia zu heiß ist, gibt es allerdings noch eine weitere Alternative, wie man das Thema "New Mobility" spielen kann. Stichwort: Batterien. Diese sind nämlich im Bereich der E-Mobilität das entscheidende Puzzlestück. Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Akkubeständigkeit gehören mittlerweile zu den wichtigsten Argumenten beim Autokauf. Der "L &G Battery Value-Chain"-ETF verfolgt dabei -wie der Name schon verrät -einen besonderen Ansatz, weil er sich auf die Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette der Batterie- Industrie konzentriert -angefangen bei Lithiumproduzenten wie Pilbara Minerals bis hin zu Verwendern wie Tesla oder BYD. Seit Auflage im Januar 2018 hat sich der Wert des Portfolios mehr als verdoppelt.
Kryptowährungen - Was wäre, wenn ...
... der Bitcoin doch irgendwann auf eine Million US-Dollar steigt, wie einige Experten prognostizieren? Das Geniale an der "Dual Momentum"-Methode: Sie streichen einfach das Risiko der Kryptowährungen und profitieren nur, wenn eine neue Rally wieder Fahrt aufnimmt. Zur Erinnerung: Das Rendite-Risiko-Verhältnis eines Core-Depots konnte durch die flexible Beimischung (20 Prozent) durch Kryptowährungen seit 2015 um 100 Prozent optimiert werden. Auch die Frage, ob sich nur der Bitcoin oder (auch) andere Kryptowährungen durchsetzen werden, lässt sich durch unterschiedliche ETFs lösen. Das Momentum dreht wieder deutlich ins Positive: Der Bitcoin-ETC konnte auf Jahressicht um über 50 Prozent zulegen!