Der MSCI World gilt als Standardlösung für ETF-Anleger. Doch wer die Zusammensetzung genauer betrachtet, erkennt ein großes Risiko, das viele übersehen. Kapitalmarktstratege Stefan Riße warnt: "Die Abhängigkeit vom US-Dollar könnte Anlegern teuer zu stehen kommen."
Dominanz der USA: Ein strukturelles Problem des MSCI World
Der MSCI World ETF ist für viele Anleger die erste Wahl, wenn es um eine breite Diversifikation geht. Doch der Schein trügt: "Was viele nicht erkennen, ist, dass wir dort eine Gewichtung der USA von über 70 Prozent haben", erklärt Stefan Riße, Kapitalmarktstratege bei ACATIS. Von diesen 70 Prozent entfällt zudem ein beträchtlicher Anteil auf US-Technologieunternehmen.
Riße macht auf ein Risiko aufmerksam, das vielen nicht bewusst ist: Die starke Abhängigkeit des MSCI World vom US-Dollar. Sollte der Dollar an Wert verlieren, könnten Anleger erhebliche Verluste auf der Währungsseite erleiden. "Die Kaufkraftparität spricht eigentlich dafür, dass der Dollar längerfristig fällt, auch wenn kurzfristig vieles für ihn spricht", so Riße.
Diese negative Überraschung kann es bald beim MSCI World geben:
Diversifikation als Schlüssel: Alternativen zum MSCI World ETF
Was können Anleger tun, um ihr Risiko zu minimieren? Riße rät zu einer breiteren Diversifikation außerhalb der USA: "Ich würde keine Gewichtung in den USA von über 70 Prozent haben wollen. Das heißt nicht, den ETF zu verkaufen, sondern eher durch Investments in Europa und Japan auszugleichen." Besonders japanische Aktien seien aktuell attraktiv, da dort die Bewertungen günstiger und die Zinsen niedrig sind.
Zudem empfiehlt Riße, abseits der großen Tech-Giganten in Mid Caps und Small Caps zu investieren. Auch europäische Qualitätsunternehmen, wie Nestlé oder LVMH, hätten aktuell attraktive Bewertungen. Für langfristigen Erfolg gelte: "Erfolgreiche Aktienanlage funktioniert nur, wenn ich ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis habe – und das ist bei den USA momentan schlechter geworden."
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