Anleger fragen sich, wie sie im Bärenmarkt ihr Geld vernünftig zusammenhalten können. Tatsächlich gibt es allerdings eine Aktienklasse, die in schlechten Phasen besser performt als der Rest des Marktes. Von Johann Werther

An den Märkten sehen wir in diesem Jahr einige Turbulenzen und die breiten Indizes sind dick im Minus. Dabei trifft es die vermeintlich sicheren hochkapitalisierten Aktien inzwischen besonders schlimm. Während sich zum Beispiel die Big Tech Werte zu Anfang dieser Krise sehr stabil hielten, so sind sie jetzt dick in die roten Zahlen gerutscht.

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Big Tech

Vor allem die Aktien von Tesla, Meta und Nvidia legten alle aus unterschiedlichen Gründen echte Crashs hin und sind deutlich über 40 Prozent Year-to-Date unter Wasser. Es wird sehr deutlich, dass wer hoch steigt, auch sehr tief fallen kann und auch vermeintliche Qualitätsaktien wie Amazon dasselbe Schicksal erreicht hat.

Small-Cap-Aktien können den Markt schlagen

Allerdings gibt es eine Aktiengattung, die deutlich weniger von diesen Schwankungen betroffen ist, und das sind Small- und MidCaps. Hier gibt es verschiedene Gründe für. Zum einen hat man hier zumeist eine feste Anlegerstruktur, deutlich weniger Trader und keine zittrigen Hände, die das Papier bei jedem kleinen Problem verkaufen.

Gleichzeitig zeigt auch fehlende Analystencoverage, dass es auch gut sein kann, nicht alle Über- und Untertreibungen mitzumachen. Kleinere Unternehmen folgen ihrem eigenen Tempo und nehmen nicht jede Welle im Markt, ob nach unten oder nach oben, mit.

Deswegen wird deutlich, weshalb Peter Lynch einmal sagte: “Small is Beautiful”, denn kleine Unternehmen sind echte Pureplays für Aktionäre und haben sich auch nicht wie die großen Konzerne einen Bauchladen angefressen, der wie jetzt zu einem Bewertungsabschlag führt.

So profitieren Anleger von Small Cap-Aktien

Als Anleger kann man davon sogar sehr einfach profitieren. Neben den klassischen Indizes nach Marktkapitalisierung gibt es auch solche, die ihr Augenmerk auf eine Gleichgewichtung legen. In diesem Fall hätte der S&P 500 nicht einen vier Prozent Brocken Apple im Portfolio, sondern die iPhone-Hersteller wären mit einem Fünfhundertstel in dem Index gewichtet. Dass das auch mal gut sein kann, zeigt folgende Grafik:

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Outperformance

Darin wird klar deutlich, dass gleichgewichtete Indizes in Bärenmärkten oder in weiterhin schwierigen ökonomischen Umfeldern dazu tendieren, besser zu performen als der Index nach Marktkapitalisierung, was zum Großteil an der potenziellen Fallhöhe von Unternehmen liegt.

Den S&P 500 können Anleger unter anderem mit dem Invesco S&P 500 Equal Weight UCITS ETF (Acc) oder dem Xtrackers S&P 500 Equal Weight UCITS ETF (Acc) abbilden. Hier haben die Top 10 Holdings nur ein Gewicht von 2,5 Prozent, während es beim gängigen S&P 500 mit 25,12 Prozent mehr als das Zehnfache ist.