Der MSCI World ETF läuft gut. Doch ein anderer sehr bekannter ETF läuft aktuell besser. Und das durchaus überraschend. Um welchen ETF es sich handelt und ob Anleger umsatteln sollten.

In den vergangenen 6 Monaten brachte der MSCI World ETF in Euro gerechnet 5,61 Prozent Rendite. Doch der MSCI Emerging Markets ETF brachte sogar 6,34 Prozent. Und auch in den letzten 30 Tagen war der MSCI Emerging Markets ETF besser als der MSCI World. Obwohl dies seit Jahren nicht gelang. Was ist da los?

MSCI World ETF vs. MSCI Emerging Markets ETF

Schaut man sich die Performance seit 2012 an, so konnte der MSCI World ETF mit 351 Prozent Rendite den MSCI Emerging Markets mit 67 Prozent deutlich outperformen. Doch aktuell könnte sich etwas drehen. Ein Momentum-Shift. 

Denn jahrelang war der Emerging Markets ETF schlecht, weil immer etwas war in den Schwellenländern. Dort läuft es schon seit Jahren nicht. Doch weil gerade die chinesische Börse in diesem Jahr wieder anzog und vor allem für den Anstieg des Schwellenland-Produkts verantwortlich war, könnte es beim Emerging Markets ETF auch in den kommenden Monaten weiter bergauf gehen. Ein schwächer werdender US-Dollar, ein starker indischer Markt und auch eine stärker werdende chinesische Börse könnten dafür zukünftig verantwortlich sein. Immerhin macht China mit 22,5 Prozent, Indien mit 19 Prozent gefolgt von Taiwan mit 18 Prozent. 

Und hier haben wir dann natürlich einen Stolperstein: Während es beim MSCI World die starke US-Gewichtung ist, die Fluch und Segen zugleich ist, so könnte die starke Gewichtung von China und Taiwan mit etwa 40 Prozent im MSCI Emerging Markets ETF bei einem etwaigen Konflikt rund um Taiwan deutlich negative Auswirkungen haben. 

Insgesamt können Anleger den Schwellenländer-ETF aber wieder in die engere Auswahl nehmen. Doch sollte man dafür jetzt vom MSCI World ETF umsatteln? 

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ETF: So sollten Anleger jetzt ihr Depot aufstellen

Wer Schwellenländer-Aktien zuletzt untergewichtet oder gar nicht im Depot hatte, der kann durchaus überlegen, den Anteil hier etwas höher zu fahren. Für eine Core-Satellite-Strategie bietet es sich an, rund 50 Prozent MSCI World zu haben, 25 Prozent Europa-Aktien und 25 Prozent Schwellenländer-Aktien (alles für den Kern gemeint). Es ist davon auszugehen, dass der MSCI Emerging Markets ETF zumindest in den kommenden 12 Monaten besser performen wird, als der MSCI World. Allerdings lässt sich nur schwer sagen, wie deutlich die Outperformance ist und wie hoch das Risiko. Weil das Risiko bei Schwellenländer-Aktien insgesamt höher sein dürfte, sollte man trotz aller guten Vorraussichten nicht zu stark auf den MSCI Emerging Markets ETF setzen. Eine Ergänzung zum MSCI World ETF ist er aber allemal. 

Anleger schauen sich dafür den SPDR MSCI Emerging Markets UCITS ETF an. Dieser kostet 0,18 Prozent Gebühren pro Jahr und thesauriert die Erträge. Als Alternative bietet sich der Amundi MSCI Emerging Markets II UCITS ETF Dist (WKN: ETF019) an, welcher mit 0,14 Prozent der günstigste und von der Rendite in den vergangenen 12 Monaten der beste Emerging Markets ETF war. Das Amundi-Produkt schüttet die Erträge aus. 

So sehen Anleger, dass die Emerging Markets aktuell Momentum aufweisen, dass man den MSCI World ETF aber keineswegs links liegen lassen sollte. 

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