Ein ETF auf den MSCI World und ein ETF auf den MSCI Emerging Markets befindet sich in fast jedem Anleger-Depot. Doch welcher Index könnte für 2023 die Nase vorne haben? Und worauf sollten Sparplan-Anleger achten?
Bis zum 16. Dezember hat der MSCI World Index in 2022 in Euro gerechnet einen Verlust von rund sieben Prozent eingefahren. Beim MSCI Emerging Markets sind es hingegen sogar fast 12 Prozent - das lag vor allem an der schwachen Performance von China-Aktien. Doch wie geht es für die beiden ETFs nun im kommenden Jahr weiter?
MSCI World ETF in 2023
Der MSCI World Index besteht aus etwas mehr als 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern. Vor allem US-Unternehmen machen aktuell mit 69 Prozent Anteil einen großen Teil des Index aus, gefolgt von japanischen Aktien mit sechs Prozent und britischen Aktien mit vier Prozent. Auch wenn der MSCI World in 2022 nicht so gut performte, schaffte er in den vergangenen zehn Jahren doch eine durchschnittliche jährliche Rendite von 10,12 Prozent.
Für das Jahr 2023 ist es natürlich schwer, eine Performance vorherzusagen. Grundsätzlich dürfte die hohe Inflation und die daraus resultierenden hohen Zinsen die Märkte noch etwas mehr belasten. Experten von der Deutschen Bank erwarten, dass es Anfang 2023 zu einer Rezession kommt und die Aktienmärkte nochmal nachgeben sollten.
Darunter dürfte dann auch der US-dominierte MSCI World Index erstmal leiden. Doch wie sieht es beim MSCI Emerging Markets aus?
MSCI Emerging Markets in 2023
Der MSCI Emerging Markets setzt sich aus knapp 1.400 Unternehmen aus 24 Schwellenländern zusammen. Dabei ist der Index ausgeglichener zusammengesetzt: Rund 30 Prozent der Aktien stammen aus China, 15 Prozent aus Indien, 14 Prozent aus Taiwan 12 Prozent aus Südkorea und fünf Prozent aus Brasilien. Der Rest verteilt sich auf die anderen Länder. Doch hier sehen wir bereits ein Problem des MSCI Emerging Markets in 2022: Durch die chinesische Null-Covid-Politik und durch die Aggressionen gegenüber Taiwan, wurde ein großer Teil des Index in Mitleidenschaft gezogen. Nun drehte die chinesische Börse zuletzt aber wieder deutlich nach oben, sodass der MSCI Emerging Markets wieder mehr Potenzial zum Aufholen hat. Doch kommt es wirklich zur Rezession, dann dürften auch Schwellenländer-Aktien verlieren. Was sollten Anleger also tun?
So agieren ETF-Anleger jetzt richtig
Egal ob es sich um den MSCI World ETF oder um den Emerging Markets ETF handeln soll: Am besten lassen Anleger einen Sparplan laufen. Denn selbst wenn die Börsen Anfang des kommenden Jahres nachgeben, so kaufen Anleger dann günstiger zu. Dies lohnt sich vor allem für diejenigen, die noch einen längeren Anlagehorizont haben. Wer kurzfristig auf das Geld angewiesen ist, der wartet mit einem Investment zuerst ab.
Weil der MSCI World Index aber viel mehr Rendite bringt als der MSCI Emerging Markets (nur 2,44 Prozent pro Jahr in den vergangenen 10 Jahren), sollten Anleger einen ETF auf den MSCI World übergewichten. Sprich: Mindestens 70 Prozent des Geldes, welches man in diese beiden ETFs investieren möchte, sollten in den MSCI World fließen. Dafür eignen sich etwa ETFs wie der iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) oder der SPDR MSCI World UCITS ETF.
Für den MSCI Emerging Markets bieten sich der Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF 1C oder der Lyxor MSCI Emerging Markets (LUX) UCITS ETF.
Und wer diese Aufteilung nicht selbst vornehmen möchte: Es gibt auch den MSCI All Country World Index. Dieser ist eine Art Mischung aus dem MSCI World und dem MSCI Emerging Markets. Der MSCI World All Country besteht allerdings zu 89 Prozent aus dem MSCI World und nur zu 11 Prozent aus den Schwellenländer-Aktien. Doch dieser ETF brachte in den vergangenen zehn Jahren eine durchschnittliche jährliche Performance von 9,22 Prozent. Als ETF für dieses Investment eignet sich vor allem der iShares MSCI ACWI UCITS ETF (Acc).
Am Ende müssen Anleger sich auch auf ein unruhiges Börsenjahr 2023 einstellen. Erst, wenn die Inflation wieder auf einem tieferen Niveau ist und die Notenbank Zinssenkungen in Aussicht stellen, kann es wieder richtig bergauf gehen. Bis dahin investieren ETF-Anleger am besten mittels eines ETF-Sparplans.
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