Seit kurzem hat der Vermögensverwalter Amundi eine ganz neue ETF-Innovation im Angebot, die das Sparen und Investieren noch einfacher macht. Ist das jetzt die perfekte Lösung für die Altersvorsorge?
Mit den Lifecycle-ETFs hat Amundi eine ganz neue Klasse an ETFs auf den Markt gebracht, die einer jeweiligen Laufzeit unterliegen und, je näher die Endfälligkeit liegt, Aktien mit der Zeit in Anleihen umschichten.
So reduzieren Anleger ihr Aktienmarktrisiko, beispielsweise vor einem potenziellen Renteneintritt.
ETF-Innovation als perfekte Lösung für die Altersvorsorge?
Da diese Produkte ideal für die Altersvorsorge erscheinen, habe ich bei Amundi genauer nachgefragt, was es mit dieser neuen ETF-Innovation auf sich hat. Arne Scheehl, Head of Product Development & Engineering Germany & Austria, ETFs & Index Solutions bei Amundi, gab mir Antworten.
Amundi hat kürzlich mit den Lifecycle-Fonds eine ganz neue Art von ETF-Produkten auf den Markt gebracht. Diese machen Anlegern die Geldanlage augenscheinlich noch einfacher. Können Sie das Konzept kurz erklären?
Die ETFs stellen eine Innovation im europäischen ETF-Markt dar. Sie reduzieren planmäßig das Risiko auf einen Zieltermin hin, indem kontinuierlich von risikoreicheren auf risikoärmere Anlageklassen umgeschichtet wird. So können Investoren zu niedrigen ETF-Verwaltungsgebühren von 0,18 Prozent p.a. auf ein zeitliches Ziel hininvestieren.
Wie genau läuft die Umschichtung ab? Wenn wir jetzt den Amundi Lifecycle 2039 UCITS ETF Acc (WKN: ETF204) nehmen, wann genau hält dieser welche Aktienquoten?
Der Umschichtungsfahrplan ist bereits jetzt vorgegeben und transparent. Zum Zielzeitpunkt im November 2039 wird der ETF zu 100 Prozent in kurzlaufenden Euro-Staatsanleihen investiert sein. Aktuell sind rund 55 Prozent in weltweiten Aktien, 30 Prozent in Euro-Unternehmensanleihen, 10 Prozent in Euro-Staatsanleihen sowie 5 Prozent in Euro-Green-Bonds investiert. Diese Allokation wird bis zum Zieldatum kontinuierlich in risikoärmere Anlageklassen umgeschichtet. So wird in sieben Jahren der Aktienteil zum Beispiel nur noch bei knapp 30 Prozent und in zehn Jahren bei ungefähr 18 Prozent liegen.
Mit Blick auf die Aktienkomponente fällt auf: Hier werden Industrie- aber keine Schwellenländer abgebildet. Steckt Kalkül hinter diesem Konzept oder warum bildet man nicht die gesamte Weltwirtschaft ab?
Die entwickelten Aktienmärkte bilden die ganz überwiegende Mehrheit der globalen Märkte in puncto Marktkapitalisierung ab. Um das Produkt möglichst transparent und nachvollziehbar zu gestalten, beschränken wir uns auf die entwickelten Märkte.
Die Lifecycle-ETFs sind ja in Luxemburg und nicht in Irland domiziliert. Amundi hat ja zuletzt einige negative Kommentare wegen der Verschmelzung eines Fonds zum Listing in Irland bekommen. Warum sind die Lifecycle-Produkte jetzt doch in Luxemburg aufgelegt?
Selbstverständlich legen wir weiterhin ETFs in Luxemburg auf. Die Verschmelzung von ausgewählten ETFs von Luxemburg nach Irland kommt für diese ETFs nicht in Frage, da die strukturellen Voraussetzungen in Luxemburg für diese Produkte sehr gut sind.
Es gibt jetzt Produkte mit einer Laufzeit bis 2039 - viele Anleger haben da aber einen längeren Horizont. Gibt es Pläne für längere Laufzeiten?
Wir können uns sehr gut auch die Auflage von Lifecycle-ETFs mit einer längeren Laufzeit vorstellen, machen dies jedoch von der konkreten Nachfrage und den Kundenbedürfnissen abhängig.
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