Halbleiter sind gefragt wie nie. Lieferengpässe dominieren die Schlagzeilen weltweit. Die Nachfrage ist derart immens, dass die Hersteller auf der Angebotsseite kaum Schritt halten können. Lag der durchschnittliche Umsatzzuwachs der gesamten Halbleiterbranche im Jahr 2013 noch bei knapp 300 Milliarden US-Dollar, so waren es 2020 bereits über 470 Milliarden Dollar. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von etwa fünf Prozent - Tendenz steigend.
Halbleiter - englisch Semiconductors und landläufig einfach Chips genannt - generieren Bilder, sind für die Stromversorgung von Komponenten und Geräten verantwortlich und ermöglichen zudem das Lesen, Speichern und Schreiben von Datensätzen. In allen Smartphones, Tablets und PCs sind Halbleiter die wichtigsten Bauelemente für die integrierten Prozessoren und Grafikkarten. Verbaut werden sie aber auch längst in Waschmaschinen, Kühlschränken und Bankkarten. Dies sorgt für eine solide und stetig steigende Nachfrage nach den begehrten intelligenten Kleinteilen.
Der Grund für die beinahe explosive Nachfrage liegt aber in anderen Bereichen wie den erneuerbaren Energien, dem autonomen Fahren und dem Ausbau des Mobilfunkstandards 5G. All diese Megatrends befeuern den Bedarf. In einem Elektro- oder Hybridauto sind beispielsweise über doppelt so viele Halbleiterelemente notwendig als in herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen. Der amerikanische E-Auto-Pionier Tesla verbaut pro Fahrzeug Halbleiterelemente im Wert von mehreren Hundert Dollar allein zur Regelung der Batterien. Auch in nahezu allen regenerativen Energiequellen - seien es Photovoltaikanlagen, Wechselrichter oder Batteriespeichersysteme - sind die begehrten Mikrochips unverzichtbar. Bedenkt man, dass die Energiewende erst am Anfang steht, ist das Potenzial allein in diesem Sektor riesig.
Wer an diesem langfristigen Trend partizipieren will, sollte einen Blick auf den VanEck Vectors Semiconductor UCITS ETF werfen, der den MVIS-US-Listed-Semiconductor-10%-Capped-Index nachbildet. Der Index weist seit seiner Auflage im Jahr 2012 eine fulminante Performance von mehr als 780 Prozent auf. Der MSCI-World-Index kommt in derselben Zeitspanne mit 300 Prozent auf weniger als die Hälfte.
Der VanEck Vectors Semiconductor wurde allerdings erst Ende 2020 aufgelegt und konnte seitdem einen Renditezuwachs um stolze 32 Prozent verbuchen. Natürlich ist der kurze Zeitrahmen nicht sonderlich aussagekräftig. Die Entwicklung des Fondsvolumens jedoch zeigt, dass er mit inzwischen über 760 Millionen Euro durchaus zu den größeren ETFs zählt, was die Gefahr einer plötzlichen Auflösung nahezu ausschließt. Mit Gebühren von derzeit 0,35 Prozent jährlich zählt der VanEck zu den günstigsten seiner Art.
Konzentriertes Portfolio
Mit lediglich 24 enthaltenen Positionen ist der ETF für Anleger mit etwas Mut zum Risiko geeignet. Der Fokus liegt weniger auf breiter Streuung als vielmehr auf einer Boombranche mit ihren stärksten Vertretern. Zu den größten Positionen zählen der Grafikkartenhersteller Nvidia, der Lithografiespezialist ASML mit Systemen zur Halbleiterherstellung sowie Taiwan Semiconductor (TSMC), der weltweit größte und unabhängige Produzent von Auftragsfertigungen.
Ebenfalls nicht fehlen dürfen im Portfolio die Chipriesen Intel, Qualcomm und Texas Instruments. Ein kleiner Makel ist, dass Samsung und Infineon nicht im VanEck-ETF vertreten sind, da sich dieser auf Titel mit Listing in den USA konzentriert. Generell sind die USA mit über zwei Dritteln des Fondsvolumens am stärksten gewichtet.
Glänzende Aussichten
Die starke Rendite und das hohe, in kurzer Zeit generierte Fondsvolumen sprechen für den Einstieg. Die Megatrends Digitalisierung, Energiewende und autonomes Fahren sorgen für exponentiell steigende Datenmengen und erfordern immer leistungsstärkere Rechner mit entsprechenden Mikroprozessoren. Die Knappheit der Halbleiterelemente wird Experten zufolge noch bis zum Jahr 2023 und wahrscheinlich auch darüber hinaus anhalten. Das sollte dem ETF Auftrieb verleihen.
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