Amundi, größter Vermögensverwalter Europas, legt zwei ähnliche ETFs zusammen. Diese steuerlichen Folgen sollten Anleger jetzt beachten.

Verschmelzung von MSCI World-ETFs

Am 21. Februar 2025 wird der in Luxemburg registrierte Amundi MSCI World V UCITS ETF ACC (WKN: LYX0YD) auf den in Irland verwalteten Amundi MSCI World UCITS ETF ACC (WKN: ETF146) verschmolzen. Bis Donnerstag, 13. Februar 2025 können Anleger Anteile des Amundi MSCI World noch verkaufen. Danach gilt ein sogenannter Freeze: Fondsanteile sind vom 14. Februar bis zum Verschmelzungs-Termin am 21. Februar nicht handelbar und befindet sich in diesem Zeitraum im "Lockdown". 

Die steuerlichen Folgen der Verschmelzung

Die „Domizilierung“ in Irland hat einerseits fiskalische Vorteile bei Dividendenzahlungen amerikanischer Unternehmen: Der Quellensteuerabzug beträgt dort bei physisch unterlegten ETFs nur 15 Prozent statt 30 Prozent in Luxemburg.

Die Verschmelzung im Ausland verwalteter ETFs ist aus Sicht des deutschen Fiskus andererseits ein steuerlich relevanter Vorgang: Anleger des 6,7 Milliarden Euro schweren Luxemburger Indexfonds müssen ihre bis zum Stichtag 21.2. aufgelaufenen Gewinne versteuern. Depotbanken führen darauf 25 Prozent Abgeltungsteuer zuzüglich Soli-Zuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer (insgesamt bis zu 27,99 Prozent) ab. Nur bei in Deutschland ansässigen ETFs ist es möglich, die Verschmelzung „steuerneutral“ zu gestalten.

Die Vorkehrungen: 

Sofern der Depotbank ein Freistellungsauftrag erteilt und der Sparerpauschbetrag (1000 Euro Alleinstehende, 2000 Euro Zusammenveranlagte) noch nicht ausgeschöpft ist, fallen bis zu diesen Gewinnsummen keine Abgaben an. Andernfalls sollten betroffene Anleger für Liquidität auf Verrechnungskonten sorgen. Wird ausreichend Deckung auf dem Verrechnungskonto vorgehalten, profitieren ETF-Anleger aber 21. Februar von einer günstigeren Domizilierung ihres Amundi-Fonds.

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