Leser fragen - die Redaktion antwortet Von Stefan Rullkötter
Ich nutze bei meinen Einkäufen lieber Bargeld- als Kartenzahlung. Auch bei größeren Anschaffungen wie einem Gebrauchtwagenkauf begleiche ich die Rechnungen nach Möglichkeit in bar. Immer wieder hört man, dass diese Zahlungsform auch in Deutschland bald eingeschränkt werden soll. Wie ist hier der aktuelle Stand?
Börse Online: Obergrenzen für Bargeld-Transaktionen sind in Deutschland umstritten und bisher vom Gesetzgeber nicht eingeführt. Bundesfinanzminister Christian Lindner ist gegen derartige Einschränkungen. Die EU-Kommission plädiert dagegen für ein Limit bei Barzahlungen von 10000 Euro in allen Mitgliedstaaten, um Geldwäsche und Korruption effektiver zu bekämpfen.
Ein entsprechendes Gesetzespaket hat sie den EU-Mitgliedstaaten bereits im Sommer 2021 vorgeschlagen. Im Dezember 2022 einigten sich Vertreter der Länder auf eine Position bei den neuen Gesetzen gegen die Finanzierung von Terrorismus und Geldwäsche. Beschränkungen für Kryptowährungen, wie Bitcoin, sind ebenso geplant. Die Staaten und die Abgeordneten müssen noch darüber verhandeln können.
Noch weiter gehen will das Europäische Parlament, das jetzt eine Obergrenze für Bargeld-Transaktionen von nur noch 7000 Euro gefordert hat. 18 der 27 EU-Länder haben dafür bereits höchst unterschiedliche Limits eingeführt. In Griechenland darf lediglich bis zu einem Betrag von 500 Euro in bar gezahlt werden, in Kroatien ist die Obergrenze mit 15000 Euro viel großzügiger.
Die Grünen forderten Ende Mai 2023 für Deutschland noch strengere Vorgaben für das Bezahlen mit Bargeld: Bei 5000 Euro solle künftig hierzulande die Obergrenze liegen, um Geldwäsche zu bekämpfen.
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