Brechen die Bauzinsen jetzt die magische Zinsen von 4 Prozent? Aktuell fallen die Zinsen für Immobilien immer weiter. Experte Sebastian Schick von Biallo verrät, wie es jetzt weitergeht.
Tatsächlich gab es zuletzt ein 12-Jahres-Hoch bei den Bauzinsen. Für eine 10-jährige Zinsbindung betrugen die Zinsen Anfang November 4,22 Prozent und für die 15-jährige Bindung 4,41 Prozent. Doch jetzt verrät Zins-Experte Sebastian Schick von Biallo: "Bei den Bauzinsen sind wir jetzt wieder ein bisschen zurückgekommen. Und so wie es ausschaut, werden wir da vielleicht sogar wieder unter die 4 Prozent im Schnitt fallen." Doch wie kommt es dazu und wie geht es jetzt weiter?
Deswegen sinken die Bauzinsen jetzt wieder
Experte Schick erklärt, dass die Zinsen für Immobilien gar nicht so sehr an der Entwicklung der Leitzinsen der EZB hängen, sondern dass sich die Bauzinsen vor allem an den Bundesanleihen orientieren: "Weil es eben so ist, dass die Banken oder die Baufinanzierer ihr Kreditgeschäft auch refinanzieren müssen. Und da sind eben die Bundrenditen die Benchmark", erklärt Schick. Weil die Bundrenditen nun Anfang Oktober zum ersten Mal seit 2011 kurzfristig über drei Prozent notiert hätten, seien die Bauzinsen so stark angestiegen.
"Aber jetzt sind sie wieder deutlich gefallen, weil geopolitische Ereignisse wie jetzt der Kriegsausbruch in Israel oder andere geopolitische Konflikte dann immer gleich natürlich die Bundesanleihe als sicherer Hafen wieder in den Fokus der Anleger rückt. Und das heißt, die steuern dann vermehrt natürlich die Bundesanleihen an und dadurch sinkt auch das Zinsniveau bei den zehnjährigen Laufzeiten."
Doch was erwartet der Zins-Experte dann jetzt für die Bauzinsen?
So geht es mit den Zinsen bei Immobilien weiter
"Wir haben eine größere Umfrage zur Jahresmitte gemacht", erklärt Schick. "Da hatten wir 14 große Baufinanzierer befragt. Und da war eigentlich der Tenor durch die Bank, sodass auch im nächsten Jahr jetzt da keine deutlichen Zinssenkungen in Aussicht stehen. Sondern dass sich vielleicht die Bauzinsen eher in einem größeren Seitwärtstrendkanal bewegen und weiter zwischen vier und vielleicht auch bis zu fünf Prozent bleiben."
Dabei erklärt Sebastian Schick: "Bei wem dann eine Anschlussfinanzierung in den nächsten zwei oder drei Jahren ansteht und wer da wirklich ruhig schlagen will, der kann sich durch Forward-Darlehen absichern." Denn damit würde man das jetzige Zinsniveau festschreiben. Allerdings habe auch das wieder seinen Preis und könnte für einen Zinsaufschlag von 0,15 Prozentpunkte sorgen. Je weiter der Punkt für den Immobilienkauf dann in der Zukunft liege, desto teurer werde das, bemerkt Schick. Das müsse man also gut durchrechnen.
Was der Zins-Experte zu den Bauzinsen noch sagt, welche Tipps er hat und welche Tagesgeld-Überraschung jetzt auf Sparer lauert, das erfahren Sie im neuen Video auf dem Youtube-Kanal BÖRSE ONLINE.