Big Tech investiert Hunderte Milliarden in die weltbeste KI, Chip-Primus Nvidia heizt die Konkurrenz jetzt zusätzlich an. Die große Frage: Wer gewinnt eigentlich?
Profite mit KI?
Für US-Starfondsmanagerin Cathie Wood ist das keine Frage. „Künstliche Intelligenz wird jede Branche revolutionieren und exponentielles Wachstum ermöglichen“, sagt Wood, die ausgiebig in KI-Aktien investiert. Blickt man auf die jüngste Bilanz ihrer Fondsgesellschaft Ark Invest, sieht die Sache nicht so eindeutig aus: Fast 22 Milliarden Dollar verloren die Ark-Fonds im Geschäftsjahr bis Juli. Allein 3,3 Milliarden Dollar Minus schrieb das Flaggschiff Ark Innovation, in dem sich auch viele KI-Titel finden.
Wer wie Cathie Wood am liebsten hohes Risiko fährt, muss auch mit Verlusten rechnen. Doch wo großes Risiko ist, schlummern auch große Chancen — und die sehen etwa Private-Equity-Investoren eindeutig in KI. Neugründungen wie Perplexity AI, das eine KI-gestützte Suchmaschine entwickelt hat, wurden bei geschätztem Jahresumsatz von nur 35 Millionen Dollar in Finanzierungsrunden mit rund acht Milliarden Dollar bewertet. Eines der teuersten Start-ups der Welt ist ChatGPT-Erfinder OpenAI. Hier standen nach einer jüngsten weiteren Risikokapitalrunde gut 150 Milliarden Dollar auf der Anzeige.
Überall drin
(…) KI ist bereits fast überall mit drin, wo Software läuft. Alle sind dabei. Große Technologiekonzerne wie Alphabet, Microsoft, Meta oder auch die deutsche SAP haben inzwischen alle ihre eigenen Assistenten auf dem Markt. Produkte wie Gemini, Copilot, Meta AI oder Joule setzen sie erfolgreich bei Kundenakquise und Geschäftsentwicklung ein. (…)
Dass KI-Apps die Techs voranbringen, zeigt auch SAP. Der Softwarekonzern hat seinen Assistenten Joule in die hauseigene Cloud-Plattform integriert. Anwender hinterfragen mittels Sprachanfragen bei Joule Geschäftsprozesse einfacher und schneller. Die KI-Features müssen Kunden aber gesondert buchen. SAP-Chef Christian Klein, der weg will vom schwankungsintensiven Verkauf von Softwarelizenzen und hin zu einem letztlich stabileren Abo-Vertrieb über die Cloud, kommt hier dank der KI gut voran. „Etwa 30 Prozent unserer Cloud-Vertragsabschlüsse im dritten Quartal beinhalteten KI-Anwendungsszenarien“, stellt Klein fest. Wie viele SAP-Kunden bislang die Dienste nutzen und wie viel der größte deutsche Konzern verdient, wird nicht bekannt gegeben.
Streng geheim
Verschlusssache sind genaue Zahlen zum KI-Geschäft auch bei anderen Tech-Firmen. Alphabet setzt die KI Gemini in Diensten wie Google Search, YouTube oder der Google Cloud ein. Sie sei zentraler Bestandteil der Strategie und wesentlicher Wachstumsfaktor, sagt CEO Sundar Pichai. Immerhin: Der Cloud-Umsatz stieg zuletzt um ein gutes Drittel — es war ein ähnliches Bild wie beim Cloud-Primus AWS, der Amazon-Tochter, die im dritten Quartal stark wuchs und ihre Margen ausbaute. (…)
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Ein ereignisreiches Börsenjahr neigt sich dem Ende zu – kommt es zum Jahresendspurt oder zur Ernüchterung? Auf diese Dinge kommt es nun an (S.48)
Bereit zum Abheben
Früher als geplant will dieser Triebwerkbauer beim Gewinn die Milliardenmarke knacken. Warum das gelingen dürfte, und was die Aktie zusätzlich antreibt (S.52)
Oft an der globalen Spitze
Unternehmen aus nordischen Ländern haben Anlegern einiges zu bieten. €uro präsentiert Aktien, Fonds und einen ETF (S.68)
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Eine nachhaltige private Krankenversicherung zeichnet sich unbedingt durch die Stabilität der Beiträge aus – aber auch durch besonders gute Vorsorge und eine vorbildliche Transparenz (S.100)
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