Die Sprecherin bestätigte einen Bericht des Versicherungsportals "pfefferminzia.de", wonach ein Frankfurter Direktionsleiter seine zugeordneten Vermögensberater aufgefordert hatte, auf dem Bewertungsportal "trustpilot.de" positive Bewertungen abzugeben - über die Generali Versicherung, deren exklusiver Produktpartner die DVAG ist. Daraufhin wurde "trustpilot.de" binnen kurzer Zeit von hunderten positiven Urteilen und Kommentaren geflutet, während es in den Monaten zuvor fast nur negative Posts gegeben hatte.
Die Aufforderung geschah in einer internen Facebook-Gruppe. "Wir haben den Direktionsleiter gebeten, den Text herauszunehmen", sagte die Sprecherin. Begründung: "Wir tätigen generell keine Aufrufe für Bewertungen." Der Direktionsleiter, wie alle Mitarbeiter des DVAG-Außendiensts ein selbstständiger Handelsvertreter, habe diesem Wunsch mittlerweile entsprochen. Nun werde sich die DVAG ansehen, so die Sprecherin weiter,"welche Bewertungen eventuell im Übermut entstanden sind, und entsprechend reagieren". Wie diese Reaktion aussehen könnte, sei noch offen.
Die positiven Bewertungen widersprechen den Richtlinien, die "trustpilot.de" laut Eigenbeschreibung aufgestellt hat: "Geben Sie keine gefälschten oder parteiischen Bewertungen ab: Erfinden Sie keine Erfahrungen und geben Sie keine Bewertungen für andere Personen ab - überlassen Sie es ihnen, ihre eigene Bewertung zu schreiben. Und wenn Sie eine enge Verbindung zu einem Unternehmen haben, dafür arbeiten oder ein Mitbewerber sind, dürfen Sie es nicht bewerten."
Bis zum Erscheinen des vorliegenden Artikel waren von "trustpilot.de" und Generali keine Stellungnahme erhältlich. Gegenüber "pfefferminzia.de" hatte ein Sprecher von Generali Deutschland erklärt: "Uns ist der von Ihnen beschriebene Vorgang nicht bekannt. Da wir grundsätzlich keinen Einfluss auf Bewertungen auf entsprechenden Portalen nehmen, können wir dies nicht kommentieren."