Grundstücks- und Immobilienbesitzer können aufatmen: Wer seine Grundsteuererklärung noch abgeben muss, hat nun mehr Zeit. Von Simone Gröneweg
Die Finanzminister der Bundesländer haben entschieden: Die Frist zur Abgabe der Grundsteuererklärung wird von Ende Oktober auf Ende Januar 2023 verlängert. Mit der Verlängerung der Abgabefrist bei der Grundsteuererklärung um drei Monate würden Bürger, Wirtschaft sowie Steuerberater deutlich entlastet, erklärte Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU). Bis Anfang September hatten nach Angaben des Eigentümerverbands Haus und Grund gerade mal 18 Prozent der Eigentümer ihre Erklärungen abgegeben.
Frist zur Abgabe der Grundsteuererklärung verlängert
Seit dem 1. Juli nehmen die Finanzämter die Daten von den Eigentümern entgegen. Gleich zu Beginn gab allerdings technische Probleme mit dem Steuerportal Elster. Experten forderten darum immer wieder eine Verlängerung für die Abgabefrist. Nun haben sich die Finanzminister der Bundesländer dazu durchgerungen.
Die Grundsteuer ist enorm wichtig für die Kommunen in Deutschland, denn sie spült jedes Jahr Milliarden in die Kassen der Kämmerer. Die Steuerhöhe berechnen Ämter anhand des Werts von Grundstück und Gebäude. Bislang nutzen sie dafür sehr alte Daten - für Westdeutschland stammen sie aus dem Jahr 1964, für die neuen Bundesländer von 1935. Die Wertentwicklung der vergangenen Jahrzehnte bleibt unberücksichtigt. Das Bundesverfassungsgericht kippte die Steuer 2018 und entschied, dass sie realitätsgerechter sein müsse.
Die besten Tipps zur Grundsteuererklärung finden Sie hier.
Die neue Grundsteuer
Im Jahr 2025 soll es darum die neue Grundsteuer geben. Bis dahin müssen etwa 36 Millionen Grundstücke und Immobilien neu bewertet werden. Die Besitzer von Grund und Boden sollen eine elektronische Erklärung abgeben. Die Finanzverwaltungen nehmen alles auf. Sie planen, ihre Bescheide bis Ende 2023 an die Kommunen zu schicken. Die entscheiden 2024 mit ihren Hebesätzen, wie hoch die Bescheide am Ende ausfallen. Anschließend werden die Grundsteuerbescheide verschickt. Ein straffes Programm für alle Beteiligten, wie sich nun gezeigt hat.