Es handelt sich um Quirion, einen sogenannten Robo-Advisor, also ein Spezialist für digitale Vermögensverwaltung. Er zählt zwar mit 40.000 Kunden und mehr als einer Milliarde Euro an Kundengeldern nach eigenen Angaben zu den Marktführern seines Segments in Deutschland - ist aber winzig im Vergleich zu Deutsche Bank, Commerzbank & Co.
Den Großen macht Quirion jetzt etwas vor: Seit vergangener Woche sind Gutscheinkarten für Einzahlungen in Edeka-Filialen erhältlich. Entsprechende Informationen von boerse-online.de bestätigte ein Quirion-Sprecher. Nach seinen Worten ist das Unternehmen mit dieser "Geldanlage an der Supermarktkasse" vermutlich Vorreiter unter den deutschen Finanzkonzernen.
Aktuell laufe die Verteilung der Karten in die mehr als 3600 teilnehmenden Märkte. Ob eine Edeka-Filiale tatsächlich mitmacht, hänge letztlich vom Pächter ab. Es gibt drei Varianten - für 25, 50 und 100 Euro. Die Karten werden an der Supermarktkasse aktiviert. Es handelt sich um keine Rabattkarten, sondern der Kunde muss die aufgedruckte Summe tatsächlich bezahlen und kann die Karte beispielsweise an einen Dritten verschenken, der zum Einlösen Quirion-Kunde sein oder werden muss. Das Geld wird in ein weltweit streuendes Portfolio aus börsengehandelten Indexfonds, sogenannten ETFs, investiert.
Exakte Planzahlen für den Kartenabsatz gibt es nach Angaben des Sprechers nicht. Das Angebot sei vorwiegend als Geschenkidee gedacht, sei aber für Neu- und Bestandskunden nutzbar. Die Eröffnung eines Kontos oder Depots sei kostenlos. "Damit verbinden wir die klassische Offline-Handelswelt mit unserer digitalen Online-Welt", sagte Quirion-Vorstandschef Martin Daut (Foto). "Mit den Karten haben wir jetzt die Chance, einfacher auch diejenigen zu erreichen, die sich bisher noch nicht mit der Anlage am Kapitalmarkt beschäftigt haben."
Quirion ist eine Tochtergesellschaft der Quirin Privatbank. Deren Chef Karl Matthäus Schmidt hatte einst den Direktbroker Consors (heute: Consorsbank) gegründet.