Wer einen Fernseher, einen Kühlschrank oder ein Smartphone in den Filialen von Elektronikhändlern kauft, kennt das Phänomen: Man kann eine Versicherung abschließen, deren Prämie nach dem Wert des Objekts gestaffelt ist. Das ist ausschließlich während des Kaufvorgangs möglich, nicht in den Tagen, Wochen oder Monaten danach.

Nach demselben Prinzip läuft Allverta, eine relativ neue Fahrradversicherung der Allianz (sie greift bei Schäden durch Diebstahl, Vandalismus und Unfälle bei Fahrrädern und E-Bikes). Die Police ist bislang ausschließlich beim Neukauf über einen Fahrradhändler abschließbar. Unterschied: Während die exakten Konditionen der Elektronikversicherung im Internet nachlesbar sind, ist das bei Allverta nicht möglich. Und um an die Prämienhöhe zu gelangen, muss man gegenüber dem Händler sein Interesse offenlegen - er leitet einem dann die Konditionen zu und schaltet den Kunden für einen Vertrag frei. Die Versicherung ist anschließend ausschließlich über eine App abschließbar.

Nach Angaben eines Allianz-Sprechers soll die Geheimniskrämerei nicht von Dauer sein. Es sei geplant, dass Kunden die Police auch eigenständig abschließen können. "Diese Möglichkeit wird momentan entwickelt, ist aber noch nicht fertig."

Die Allianz hat boerse-online.de die Konditionen zur Verfügung gestellt (siehe Tabelle). Wir haben sie mit einem umfangreichen Test von Fahrradversicherungen abgeglichen, den die Stiftung Warentest vor zwei Jahren veröffentlicht hat. Ergebnis: Allverta ist relativ günstig. So kostet es 90 Euro pro Jahr, um ein Fahrrad oder E-Bike im Wert von 1500 Euro zu versichern. Damit ist sie das billigste Angebot in dieser Preisklasse. Bei einem Rad im Wert von 4000 Euro sind bei Allverta 192 Euro pro Jahr fällig. Hier waren in dem Test vor zwei Jahren lediglich zwei von 19 anderen Anbietern günstiger: Ergo (Tarifname: Assona) für 185 Euro und Waldenburger (Tarifname: Krist) - je nach Wohnort - für 129 bis 142 Euro.

Mit 100 Euro extrem billig ist außerdem ein Spezialangebot aus dem Hause Allianz, die sich damit selbst Konkurrenz macht. Deutschlands größter Fahrradhersteller Derby Cycle (Marken: Kalkhoff, Focus, Raleigh, Univega und Rixe) bietet ebenfalls Allianz-Policen an, die mit Allverta nichts zu tun haben. Nachteil: Diese Verträge laufen mindestens drei Jahre, während man Allverta monatlich kündigen kann.

Im Marktvergleich fällt bei Allverta negativ auf, dass fast alle Konkurrenzangebote auch für gebrauchte Räder abschließbar sind - Allverta ist das ausdrücklich nicht möglich. Zudem wird bei Allverta eine Selbstbeteiligung fällig, im Gegensatz zu den meisten Wettbewerbern. Sie beträgt mindestens 100 Euro pro Schaden. Bei einem normalen Schaden ist es genau diese Summe, bei einem Totalschaden sind 100 Euro der Mindestwert, zudem gibt es eine zeitliche Staffelung. Im ersten Jahr beträgt die Selbstbeteiligung zehn Prozent der Versicherungssumme, im zweiten Jahr 20 Prozent, und im dritten Jahr 40 Prozent.

Das kostet die neue Fahrradversicherung der Allianz namens Allverta


Versicherungssumme (in Euro) * Beitrag (pro Monat in Euro)
1500 7,50
3000 11,50
5000 16,00
7500 22,50
10.000 28,50
12.500 34,50
15.000 41,00
* Fest verbautes und mit Kauf des Fahrrad erworbenes Zubehör ist bis maximal 200 Euro mitversichert. Stand: 04.05.19; Quelle: Allianz