Die Ampel ist zerbrochen, und aktuell herrscht in Berlin ein wahres politisches Beben. Eines der noch unvollendeten Projekte der zerbrochenen Regierung war das Altersvorsorgedepot, mit dem Aktien und ETFs bald steuerfrei werden sollten. Ist dieser Traum für Aktionäre jetzt zum Platzen gebracht worden?
In Berlin ist in dieser Woche die Koalition aus SPD, FDP und den Grünen zerbrochen. Begleitet wird das Ende von Schuldzuweisungen, Vorwürfen und allerhand Medienberichten.
Doch während die Börse kaum auf diese Meldungen reagiert, sollten sich deutsche Aktionäre durchaus mit der Thematik beschäftigen. Denn ein unvollendetes Projekt der Ampel war zuvor der Hoffnungsträger der deutschen Anlegerszene gewesen.
Was wird aus dem Altersvorsorgedepot?
Die Rede ist dabei vom Altersvorsorgedepot oder der Lindner-Rente – ein Konzept, mit dem es Anlegern möglich sein sollte, steuerfrei für die Altersabsicherung in Aktien und ETFs zu investieren und darüber hinaus noch eine staatliche Förderung zu erhalten.
Doch durch das Zerbrechen der Koalition dürfte es nun nicht mehr zum Beschluss des entsprechenden Gesetzes kommen. Branchenexperten wie der Smartbroker CEO Thomas Soltau zeigten in ihren Äußerungen und Reaktionen große Zweifel daran, dass es bis zu den Neuwahlen im März zu einer Verabschiedung kommt. Tatsächlich dürfte das Altersvorsorgedepot eher zum Wahlkampfthema der FDP werden und sich so verschieben oder im schlimmsten Fall (FDP-Umfragewerte aktuell unter 5,0 Prozent) gänzlich begraben werden.
Aktien und ETFs bald doch nicht steuerfrei?
Dementsprechend schlecht stehen die Chancen, dass Aktien und ETFs zeitnah in der Vermögensaufbauphase für Anleger steuerfrei werden. Das ist eine enorme Enttäuschung für viele Investoren und eine Belastung für die aufstrebende deutsche Aktionärskultur, die nicht zuletzt wegen des Misstrauens gegenüber der staatlichen Rente immer größer wird.
Für Anleger bleibt daher vorerst die einzige Option, den Vermögensaufbau weiterhin, mit “normalem” Depot und ohne staatliche Förderung, in die eigene Hand zu nehmen.
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