Die Börsen beben. Ein unguter Cocktail aus zu viel Risiko in Japan, einer sich andeutenden US-Rezession und weiterer Unruhe im Nahen Osten lässt die Börsen aktuell abstürzen. Könnte dieser Aktien-Crash dabei für eine vorzeitige Zinssenkungen sorgen? So geht es jetzt mit den Zinsen weiter.
Das letzte Mal gab es das während des Corona-Crashs im Frühjahr 2020: Damals kam die US-Notenbank FED außerplanmäßig zu einer Notfallsitzung zusammen. Es wurde beschlossen, die Zinsen zu senken und Liquidität für die Börsen bereitzustellen. Ganz so schlimm ist es dieses Mal noch nicht, doch aktuell werden Notfallzinssenkungen diskutiert. Und die Erwartungen der Börse an die Zinsen haben sich dramatisch verändert. Doch was bedeutet das jetzt?
So stark dürften die Zinsen fallen
Waren die Märkte zuletzt lediglich davon ausgegangen, dass die Zinsen in den USA am 18. September und am 7. November jeweils um 0,25 Prozentpunkte auf 4,75 - 5,00 Prozent allen, so hat sich dies deutlich verändert. Plötzlich geht der Markt davon aus, dass die Zinsen im September um 0,5 Prozentpunkte gesenkt werden, dann im November nochmal um 0,5 Prozentpunkte und dann im Dezember nochmal um 0,25 Prozentpunkte. Statt zwei Zinssenkungen und insgesamt 0,5 Prozentpunkte soll es nun plötzlich drei Zinssenkungen und 1,25 Prozentpunkte Senkungen bis auf Zinsen von 4,00 bis 4,25 Prozent in den USA geben.
Der Grund dafür ist, dass sich die wirtschaftliche Lage in den USA deutlich verschlechtert hat. Es gibt mehr Arbeitslose, weniger Wachstum und die Inflation ist ja auch immer noch da.
Der aktuelle starke Abverkauf am Markt, der den DAX in den letzten drei Handelstagen um 8 Prozent nach unten schickte und US-Aktien im Nasdaq100 etwa um 11 Prozent, könnte die Notenbank also nun zu einer Notfallzinssenkung verleiten. Also einer verfrühten Entscheidung. Doch wie realistisch ist das?
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Wegen Aktien-Crash: Wird es eine Notfall-Zinssenkung geben?
Wie gesagt findet die nächste geplante Zinssitzung der US-Notenbank erst am 18. September statt. Doch aktuell gibt es Gerüchte, dass es eine Notfall-Sitzung und eine Notfall-Zinssenkung geben könnte. So berichtet Yahoo Finance: „Es gibt überzeugendere Beweise dafür, dass es potenziell negativere Auswirkungen haben könnte, wenn die Fed seit langem so restriktiv ist. Die Gespräche über eine Zinssenkung zwischen den Sitzungen haben zugenommen“, sagte Ian Lyngen, Leiter der US-Zinsstrategie bei BMO Capital Markets in New York."
Doch Lyngen fügt hinzu: "Wir glauben nicht, dass die Fed die Zinssätze zwischen den Sitzungen senken wird. Ich denke, die größte Debatte ist, ob sie auf 25 oder 50 Basispunkte im September geht."
Demzufolge könnte eine Notfall-Senkung der Zinsen diskutiert werden, noch scheint sie aber nicht wahrscheinlich. Warum? Weil solch eine Senkung der Zinsen der Börse auch signalisieren kann: Hey, es ist viel mehr im Argen, als ihr denkt. Und dann könnten Aktien noch heftiger abverkauft werden, als ohnehin schon. Die Fed dürfte sich jetzt erstmal bemühen, Ruhe zu verbreiten. Und das tut sie heute auch schon: So sagt Austan Goolsbee, der Chef des Notenbankbezirks Chicago, dass es zwar eine gewisse Schwäche am Arbeitsmarkt gebe und die FED dies im Auge haben müsste. Doch sehe es aktuell nicht nach einer Rezession aus. Dennoch müsse die Notenbank aufpassen, nicht zu bremsend zu agieren.
Vielleicht werden die Zinsen ja dann doch schneller oder immerhin stärker gesenkt als gedacht, um einen Aktien-Crash zu verhindern.
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