Eine deutsche Online-Bank stellt ihr Geschäft zum Jahresende ein. Sparer werden aufgefordert, zu handeln
Auf dem deutschen Finanzmarkt tummeln sich neben den Banken, den Volksbanken und den Raiffeisenbanken sowie den Sparkassen zahlreiche andere Anbieter, darunter auch Fintechs. Eines von ihnen, nämlich Insha, gibt jetzt auf. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat Insha an ihre Kunden ein Schreiben verschickt und darin die Kündigung der Geschäftsbeziehungen mitgeteilt. Auf der Homepage selbst ist noch kein entsprechender Hinweis vermerkt. Offenbar müssen nun alle Kunden ihr Geld bis zum 31.12.2023 abheben und zu einer anderen Bankverbindung transferieren.
Insha wurde im Jahr 2019 gegründet und war dabei besonders auf die Einhaltung islamischer Wertvorstellungen fokussiert, wie zum Beispiel das Verbot von Zinsen. "Wir garantieren, dass das Geld unserer Kunden in einem separaten Geldpool aufbewahrt wird und keinerlei Berührungspunkte mit zinsbasierten, spekulativen oder gesellschaftlich destruktiven Bereichen hat", schreibt die Bank auf ihrer Internetseite als eines ihrer Prinzipien. Offenbar ist es den Berlinern jedoch nicht gelungen, profitabel zu werden.
Das Fintech bietet seine Dienstleistungen ausschließlich über eine App an, deren Start im Jahr 2018 erfolgte. Wie viele Kunden von dem Aus betroffen sind, ist nicht klar. Auf der Webseite vermeldete Insha im Jahr 2020 eine Nutzerzahl von 35.000 Personen. Seitdem dürften allerdings noch Kunden hinzugekommen sein. Neben Deutschland ist das Unternehmen seit dem Jahr 2021 auch in Österreich, Belgien und den Niederlanden aktiv. Zu den Kunden dürften viele Türken zählen, da Insha einen speziellen Dienst für Überweisungen in die Türkei anbietet.
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