Star-Investor und Milliardär Ray Dalio warnt vor weit mehr als nur einer Rezession. Eine explosive Mischung aus Schulden, Zöllen und geopolitischen Spannungen bringt das Weltfinanzsystem ins Wanken – und Anleger müssen sich auf dramatische Veränderungen einstellen.

Zölle, Schulden, Systemkrise: Während sich die Finanzmärkte zwischen KI-Euphorie und Inflationssorgen hin und her bewegen, kommt vom vielleicht bekanntesten Hedgefonds-Manager der Welt eine deutliche Warnung: Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates, sieht die Welt an einem gefährlichen Wendepunkt.

In der NBC-News-Sendung Meet the Press sagte Dalio laut einem Beitrag von "CNBC" vergangenen Sonntag: „Wir stehen gerade an einem Entscheidungspunkt und sind sehr nah an einer Rezession“, so der Milliardär. „Und ich befürchte, dass es noch schlimmer kommen könnte als eine Rezession, wenn wir die Situation nicht gut meistern.“

Seine Angst: Nicht nur ein konjunktureller Abschwung, sondern ein möglicher Zusammenbruch des globalen Währungssystems.

Milliardär Ray Dalio warnt: Schlimmer als die Finanzkrise 2008

Im Zentrum seiner Kritik steht die derzeitige Wirtschaftspolitik der USA – insbesondere die Schuldenpolitik und die protektionistische Linie des früheren Präsidenten Donald Trump. Trumps Zollmaßnahmen, so Dalio, hätten zwar nachvollziehbare Ziele, würden aber auf eine Weise umgesetzt, die internationale Spannungen zusätzlich anheize.

Zugleich wächst die Staatsverschuldung der USA in einem Maß, das Dalio alarmiert: Er fordert, das Haushaltsdefizit müsse dringend auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts gesenkt werden. Sonst drohe ein Ungleichgewicht am Anleihenmarkt – und ein Schock für das Finanzsystem, das schlimmer als die Finanzkrise 2008 sein könnte.

„Wenn sie das nicht tun, werden wir gleichzeitig mit diesen anderen Problemen ein Angebots-Nachfrage-Problem bei Schulden haben, und die Folgen davon werden schlimmer sein als eine normale Rezession“, so Dalio.

Der Wert des Geldes selbst stehe auf dem Spiel, so Dalio. Noch, betont Dalio, sei dieser Wandel vermeidbar – wenn die Politik besonnen handelt und Spannungen entschärft.

Milliardär Ray Dalio: 5 Kräfte treiben die Welt in den Umbruch

Aus Dalios Sicht steht die Welt am Übergang von einer von den USA dominierten Ordnung hin zu einer konfliktreicheren, unilateralen Welt. Er nennt fünf Kräfte, die diesen Wandel prägen:

Wirtschaftliche Entwicklungen, Innenpolitische Spannungen, Internationale Machtverschiebungen, Technologische Umbrüche sowie Naturkatastrophen und Pandemien.

Was bedeutet Ray Dalios Warnung für Anleger aus Europa?

Auch wenn Dalios Blick vor allem auf die USA gerichtet ist, sind die Auswirkungen nicht auf Nordamerika beschränkt. Ein Vertrauensverlust in den Dollar – nach wie vor die Leitwährung im globalen Handel – würde auch europäische Exporte, EZB-Strategien und die Schuldenfinanzierung schwächerer EU-Staaten unter Druck setzen.

Für deutsche Anleger bedeutet das: Die Risiken reichen weit über Zölle hinaus. Die Stabilität des Systems steht auf dem Spiel – und mit ihr die Bewertungsgrundlage vieler Anlageklassen.

Dalios Analyse ist keine kurzfristige Börsenprognose, sondern eine strategische Systemkritik. Wer sie ernst nimmt, sollte sich auf größere Unsicherheiten einstellen – nicht nur konjunkturell, sondern strukturell.

Was können Anleger jetzt tun?

Achten Sie auf breite Diversifikation, geografisch und über Anlageklassen hinweg. Auch Sachwerte wie Gold können als Absicherung in Betracht gezogen werden. Richten Sie außerdem Ihren Fokus auf Unternehmen mit starken Bilanzen und defensiven Geschäftsmodellen.

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