War Bausparen ein Fehler? Oder war es ein Fehler, keinen Bauspar-Vertrag abzuschließen? Und was kommt da eigentlich bald auf Immobilienbesitzer, aber damit auch auf Mieter zu? Stefan Siebert, Vorstandsvorsitzender der LBS Süd, gibt Antworten.
"Da kommt einiges auf Immobilienbesitzer zu", sagt Stefan Siebert, Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse LBS Süd. Zudem sieht er es als großen Fehler an, dass Bausparverträge in der Vergangenheit von der Finanzbranche schlecht geredet wurde. Welche Fehler Käufer, Verkäufer, aber auch Mieter jetzt vermeiden sollten:
Sparkassen-Chef: Diese Gefahr kommt auf Immobilien zu
Jeder, der sich mit einer Immobilie beschäftigt, müsse sein Leben natürlich für die nächsten 10, 20 oder 30 Jahre planen, sagt Stefan Siebert. Die Punkte Familiennachwuchs und Einkommen gehören da ganz oben mit dazu. Doch das sei planbar. Was weniger planbar und etwas gefährlicher ist, verrät Siebert dann: "Und das Klimathema würde ich heute in im Fall ganz massiv mit reinnehmen, weil da kommt was auf uns alle zu. Sie kennen die Zahlen: 60 Prozent bis 70 Prozent der Gebäude sind vor 1989 entstanden, vor der ersten Wärmeschutzverordnung. Die müssen etwas tun bis 2035. Das darf ich nicht außer Acht lassen."
Doch auch die Politik adressiert Sparkassen-Chef Siebert. Denn die ganzen Verordnungen, die dazugekommen seien und auch die Kosten in die Höhe treiben, die machen das Thema Eigenheim deutlich schwerer zu realisieren: "Es gibt in jedem Bundesland unterschiedliche Vorschriften zu Abständen, zu Themen, über die man sich dann wirklich sehr, sehr wundert. Etwa Bodengutachten in einem Baugebiet, was seit 20 Jahren gebaut ist. Und solche Dinge, die verteuern und verteuern und verteuern die Immobilie. Da hoffe ich sehr, dass die Politik Kraft hat, dies zu ändern." Denn auch bei einem konkreten Steuerthema müsse die Politik anpacken, sagt Siebert.
Das sind Fallstricke bei einer Immobilie, sagt Sparkassen-Chef
Zunächst sei es wichtig, einen Bausparvertrag zu haben oder auf jeden Fall "vorgespart" zu haben, sagt Sparkassen-Chef Stefan Siebert. Denn durch die Niedrigzinsphase hätten sich viele Menschen angewöhnt, kein Geld vorher sparen zu müssen, sondern dann lediglich die Raten aufzubringen. Das würde heute bei den gestiegenen Zinsen nicht mehr funktionieren. Zudem sollten sich vor allem junge Menschen mit ihren Eltern oder älteren Immobilienbesitzern austauschen, bevor es an den Erwerb einer eigenen Immobilie geht. Auch könne es nie schaden, bei der Bank vor Ort vorbeizukommen, weil diese die regionalen Besonderheiten kenne. Informieren könne man sich im Internet, aber mindestens einmal sollte man auch mit einem Experten vor Ort sprechen, so der Sparkassen-Chef.
Worauf man jetzt bei Bausparverträgen unbedingt achten sollte, welche Tipps der Sparkassen-Chef rund um die eigene Immobilie hat, und welches Steuerthema die Politik jetzt unbedingt anpacken muss, das verrät Stefan Siebert im gesamten Interview.
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