Hierzulande gib es rund 25 börsennotierte Firmen, die dieses Jahr ihre Dividenden ganz oder teilweise steuerfrei „aus der Substanz“ zahlen wollen. Zu diesem Kreis gehört 2025 auch wieder die Deutsche Telekom.
Grundlage für steuerfreie Ausschüttungen:
Basis für diese rechtliche Gestaltung sind bilanzrechtliche Umstrukturierungen in der Vergangenheit. Das Einlagekonto hat steuerlich die Funktion, dass die von den Anteilseignern geleisteten Gesellschaftereinlagen von den durch die Gesellschaft selbst erwirtschafteten Gewinnen getrennt werden. Aktionäre bekommen dadurch die Ausschüttung „brutto für netto“ überwiesen, ohne dass der Sparpauschbetrag (1000 Euro Singles, 2000 Euro zusammenveranlagte Partner) belastet wird.
Ausschüttung ohne Abzug:
Auf der Investor-Relations-Seite der Deutsche Telekom gibt es diese Erklärung zur Dividende für das Geschäftsjahr 2024:
„Der Vorstand hat auf dem Kapitalmarkttag der Deutschen Telekom im Oktober 2024 angekündigt, der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2024 eine Dividende in Höhe von 0,90 Euro pro Aktie vorzuschlagen. Dieser Vorschlag steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Hauptversammlung und der Erfüllung weiterer gesetzlicher Bedingungen.“
Die Ausschüttung soll nach der Hauptversammlung , die nun für den 9. April 2025 terminiert ist, erfolgen und für Aktionäre in Deutschland steuerfrei bleiben.
Dauerhafte Steuerfreiheit:
Langfristig profitieren bei Ausschüttungen von Einlagekonten nur Anleger, die entsprechende Dividendenpapiere bereits vor Einführung der Abgeltungsteuer 2009 gekauft haben: Sie kassieren bei späteren Verkäufen Kursgewinne ohne Abzug steuerfrei. Der Börsengang der Deutschen Telekom erfolgte am 18. November 1996.
Steuerstundungs-Effekt:
Alle Aktionäre, die später, also seit 2009, eingestiegen sind, erzielen bei Dividendenzahlungen vom Einlagekonto zumindest einen „Steuerstundungs“-Effekt: Beim Verkauf werden die steuerfreien Ausschüttungen vom Kaufkurs abgezogen, die Differenz zwischen reduziertem Einstandspreis und Verkaufskurs ist dann kapitalertragsteuerpflichtig.
Ankündigung weiterer Kapitalmaßnahmen
Weiter heißt es auf der Investor Relations-Seite der Deutschen Telekom:
"Darüber hinaus hat der Vorstand beschlossen, im Jahr 2024 eigene Aktien für insgesamt bis zu 2 Milliarden Euro zurückzukaufen. Damit soll einen Teil des Verwässerungseffekts aus der Kapitalerhöhung der Deutschen Telekom im Jahr 2021 ausgleichen werden, die zum Erwerb von T-Mobile US-Aktien von Softbank durchgeführt wurde. Für das Jahr 2025 wurde ein weiterer Aktienrückkauf in Höhe von bis zu 2 Milliarden Euro angekündigt. "
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