Von der Bundesrepublik Deutschland gibt es eine kurz laufende Bundesobligation, die mehr Rendite bietet als alle deutsche Tagesgeldkonten
In Zusammenarbeit mit Roland Frank
Wer tief in den Datenbanken wühlt, der findet manchmal sehr spannende Wertpapiere, so wie die bis zum 5. April 2024 laufende Bundesobligation der Bundesrepublik Deutschland (WKN: 114179). Das Papier bietet beim aktuellen Kaufkurs eine Rendite von 3,50 Prozent pro Jahr. Das ist mehr als alle Tagesgeldkonten, die der gesetzlichen deutschen Einlagensicherung unterliegen (Stand 21.07.2023). Zwar bietet die ING ebenfalls einen Zins von 3,50 Prozent p.a. Der gilt aber nur für Neukunden und nur für eine Laufzeit von sechs Monaten, danach fällt er auf den Satz für Bestandskunden von 1,00 Prozent p.a. ab. Rechnet man das auf die verbleibende Laufzeit der Bundesobligation hoch, kassieren Sparer bis dahin rund zwei Prozent Zinsen.
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Die Bundesobligation hat keine Mindeststückelung und auch keinen Maximalbetrag. Sie ist eine sogenannte Nullkupon-Anleihe, das bedeutet, dass keine Zinsen gezahlt werden, sondern die Rendite über den Kurs realisiert wird. Der Kurs liegt bei 97,60 Prozent (Stand 21.07.2023, 14 Uhr), die Anweisung wird jedoch bei Fälligkeit zu 100 Prozent zurückgezahlt, was einem Ertrag bis zum Ende der Laufzeit von 2,4 Prozent entspricht. Für die Rückzahlung garantiert die Bundesrepublik Deutschland, die bei den Ratingagenturen für ihre Finanzkraft das höchstmögliche Rating überhaupt erhält. Das Papier kann börsentäglich gehandelt werden und bietet damit die gleiche Flexibilität wie Tagesgeld. Sparer sollten jedoch beachten, dass sie für den Kauf der Anleihe ein Depot benötigen und dass möglicherweise Ordergebühren anfallen, die sich negativ auf die Rendite auswirken würden.
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