Trotz zahlreicher Unsicherheiten in der Weltwirtschaft könnten die Zinsen in Europa laut Experten weiter sinken. Aber auf welchem Niveau sind wir in einigen Monaten?

Wir die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen auch weiterhin senken? Das Investmenthaus Vontobel aus der Schweiz scheint genau davon trotz zahlreicher Risiken in der Weltwirtschaft überzeugt und geht von einer weiteren Zinssenkung auf der nächsten Sitzung der Zentralbank aus. Andrew Jackson, Head Investments von Vontobel, geht in einer Mitteilung mit seiner Prognose aber noch ein Stück weiter – bis in den Sommer 2025.

Zinsen in ein paar Monaten bei zwei Prozent?

Da unter anderem die Löhne weiterhin sinken und die EZB ihre Wachstumsprognosen nach unten korrigieren dürfte, erwartet der Experte Mitte des Jahres ein Zinsniveau von nur noch zwei Prozent. Eine Pause zwischen den Anpassungen des Zinses soll es in den nächsten Monaten den Angaben zufolge eher nicht geben – nur im April gäbe es diese Möglichkeit, da Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der EZB, zuletzt eine solche Entwicklung nicht ausschloss. 

Die aktuelle Geldpolitik hält Vontobel weiterhin für angemessen für die Preisstabilität, gibt aber zu bedenken, dass sich die Inflation im Dienstleistungssektor hartnäckig halte, was für die EZB von großer Bedeutung sei.

Was bedeuten sinkende Zinsen für die Aktienmärkte

Sinkende Zinsen sind zwar nicht für alle Aktien im gleichen Maße nützlich, vor allem Wachstumswerte, gerade aus dem Technologiebereich in Europa, sollten von den prognostizierten Senkungen aber profitieren. Vontobel gibt zudem zu bedenken, dass die Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die gerade alles andere als leicht einzuschätzen ist, die Entscheidungen der EZB prinzipiell nicht beeinflusst. 

Langfristig sind Änderungen wären den Angaben zufolge aber auch in Europa zu spüren, wenn sich der Euro aufgrund der zunehmenden Zinsdifferenz weiter abschwächen sollte.

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