Börsenprofis blicken angesichts der Energiekrise immer pessimistischer auf die deutsche Wirtschaft. Die Konjunkturerwartungen der Finanzmarktexperten haben sich im September deutlicher als erwartet abgeschwächt
Die wirtschaftliche Lage wird sich in den kommenden Monaten deutlich verschlechtern. Zu dieser Einschätzung Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in seiner monatlichen Umfrage unter Finanzmarktexperten. Die Analysten und institutionellen Anleger schätzen sowohl die aktuelle Lage als auch die Entwicklung der kommenden sechs Monate negativer ein als noch im Vormonat August.
Der ZEW-Index sank um 6,6 Punkte auf minus 61,9 Punkte im September. Hauptgrund ist laut den Börsenexperten die sich weiter verschärfende Energiekrise in Europa. "Die Aussicht auf Energieengpässe im Winter lassen die Erwartungen für große Teile der deutschen Industrie noch negativer werden", erläutert ZEW-Präsident Achim Wambach die aktuellen Umfrageergebnisse.
Bereits gestern hatte das Münchner Ifo-Institut seine Konjunkturprognose für Deutschland drastisch gesenkt. Die Wirtschaftsforscher erwarten für dieses Jahr nur noch ein Wachstum von 1,6 Prozent. Im kommenden Jahr dürfte die Wirtschaft dann sogar um 0,3 Prozent schrumpfen. Das ifo-Institut warnte vor einer Winter-Rezession, ausgelöst durch die hohen Energiepreise.