Der britische Vermögensverwalter Aeon hat professionelle Investoren und Family Offices gefragt, wie sie in diesen Zeiten investieren. Das Ergebnis überrascht. Von Matthias Fischer
Laut der Studie von Aeon setzen die Family Offices „als Reaktion auf die Kombination aus anhaltender Volatilität und steigenden Zinsen und Inflation zunehmend auf illiquide Vermögenswerten, einschließlich privater Schuldtitel“. Also gerade nicht auf eher liquide Werte wie Aktien oder fest verzinsliche Anleihen. Der Grund: Private Schuldtitel bieten häufig einen variablen Ziunskupon an. Das stellt eine Art natürlicher Absicherung gegen die Inflation dar: Legt die Inflation zu, heben die Notenbanken die Zinsen an. Steigen die Zinsen, erhöhen sich aber auch die Zinsätze bei variablen Zinskupons.
Dabei setzen die Investoren der Studie zufolge vor allem auf Schuldtitel von Emittenten mit ausgezeichneter Bonität. Evgeny van der Geest, Managing Director von Aeon Investments, sagt: “Es wird zunehmend anerkannt, dass private Schulden attraktive Renditen und ein hohes Maß an Schutz bieten können, was unter den aktuellen makroökonomischen Bedingungen sehr wertvoll ist“. Privatanleger können diese Strategie etwa mit nachrangigen Anleihen mit variablem Zinskupon nachbauen, allerdings ist die Auswahl wegen EU-Regularien sehr eingeschränkt.
Für die Studie beauftragte Aeon Investments mit Sitz in London das Marktforschungsunternehmen Pureprofile mit der Befragung von 100 leitenden Investmentmanagern und Vermögensverwaltern, die für Family Offices mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 98,4 Milliarden US-Dollar in Großbritannien, den USA, der Schweiz, Deutschland, Italien und den nordischen Ländern arbeiten.