Wie in jedem Jahr veröffentlichte die Allianz auch diesmal im September ihren Global Wealth Report – eine Vermögensstudie zur Verteilung und der Entwicklung des Reichtums in der Welt und auch in Deutschland. So hat sich das Vermögen der Deutschen zuletzt entwickelt:
Nach einem erheblichen Rückgang der weltweiten Geldvermögen, der den stärksten seit der Finanzkrise war, erwartet der Versicherer Allianz für das laufende Jahr wieder positive Entwicklungen.
Allianz Global Wealth Report: So steht es um den Wohlstand der Welt
Der Versicherungskonzern begründet den prognostizierten Anstieg von rund sechs Prozent hauptsächlich mit der bisher positiven Performance an den Aktienmärkten. Dies gab das Unternehmen am Dienstag im Rahmen der Veröffentlichung seines jährlichen Vermögensberichts ("Global Wealth Report") bekannt. Laut den Volkswirten der Allianz wird sich das durchschnittliche Wachstum der Geldvermögen in den nächsten drei Jahren voraussichtlich zwischen vier und fünf Prozent stabilisieren.
Im Jahr 2022 verzeichneten die Vermögen weltweit erstmals seit 2008 einen rückläufigen Trend, basierend auf verschiedenen Analysen. Die Volkswirte der Allianz berechneten einen Rückgang von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt beliefen sich die Verluste von Finanzanlagen auf 6,6 Billionen Euro. Das Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte in den 57 untersuchten Staaten, einschließlich Schulden, belief sich laut Allianz Ende des vergangenen Jahres auf 233 Billionen Euro. Nach Abzug der Schulden ergab sich ein Nettogeldvermögen von knapp 177 Billionen Euro Ende 2022, ein Rückgang um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Verteilung des Vermögens bleibt weiter ungerecht
Die Verteilung des Vermögens bleibt weiterhin ungleich: Die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung, etwa 560 Millionen Menschen in den 57 untersuchten Ländern, besitzen nach Berechnungen der Allianz zusammen 85 Prozent des gesamten Netto-Geldvermögens, im Durchschnitt rund 270.000 Euro.
Trotz der Einbußen lag das weltweite Geldvermögen der privaten Haushalte Ende des letzten Jahres nominell immer noch fast 19 Prozent über dem Stand von 2019, vor Beginn der Corona-Pandemie. Bereinigt um die Inflation betrug der Zuwachs jedoch nur 6,6 Prozent in drei Jahren, wie die Allianz errechnete.
Allianz-Chefvolkswirt Ludovic Subran kommentierte: "Jahrelang haben sich die Sparer über die Nullzinsen beschwert. Doch der wahre Feind der Sparer ist die Inflation." In Deutschland beispielsweise habe sich das nominale Vermögen pro Kopf in den vergangenen 20 Jahren zwar verdreifacht, bereinigt um die Teuerung liege der Zuwachs jedoch deutlich niedriger bei 40 Prozent.
Allianz Global Wealth Report: So steht es um den Wohlstand der Deutschen
Deutschland belegte laut den Berechnungen im Jahr 2022 mit einem Rückgang von 4,9 Prozent auf 7.454 Milliarden Euro den 19. Platz unter den 20 reichsten Ländern. Das Netto-Geldvermögen pro Kopf fiel auf 63.540 Euro und platzierte Deutschland auf Rang 19, während Österreich den Platz tauschte. Die USA führten erneut die Liste mit 251.860 Euro pro Kopf an, gefolgt von der Schweiz (238.780 Euro) und Dänemark (163.830 Euro). Für Deutschland erwartet die Allianz im laufenden Jahr ein Wachstum der privaten Geldvermögen um drei Prozent.
Mit Material von dpa-afx
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