Systematisches Investieren lohnt sich extrem. Vier ETF-Strategien, mit denen Anleger immer zu den Gewinnern gehören
Börse macht Spaß. Aber an der Börse zu investieren, ist oft auch ein Tanz mit der Gier und der Angst. Und in diesem Tanz spielt unser Gehirn eine entscheidende Rolle. Seit der Steinzeit hat es sich enorm entwickelt — der Frontallappen, der für unser logisches Denken verantwortlich ist, ist fünfmal größer geworden, doch die Muster unserer Reaktionen auf Gewinne und Verluste sind gleich geblieben.
Da sind einerseits die Verluste: Unser Gehirn verarbeitet finanzielle Verluste ähnlich wie physische Schmerzen. Das Schmerzzentrum wird aktiviert und löst automatische Reaktionen aus, um den Schmerz zu vermeiden. „Geldverluste sind für uns besonders schmerzhaft — tatsächlich schmerzen sie uns stärker, als Gewinne Freude bereiten“, bestätigt auch der Börsenpsychologie-Experte und Vermögensverwalter Mojmir Hlinka im Gespräch mit BÖRSE ONLINE.
Da sind andererseits Gewinne. Wenn Anleger Gewinne erwarten, wird das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Studien zeigen sogar, dass die positiven Erwartungen die Nervenzellen im Belohnungszentrum stärker aktivieren als ein tatsächlich erhaltener Geldbetrag.
Und da ist drittens das Leben. Das Leben ist auch ohne Stress an der Börse oft schon aufreibend genug. Das Ziel eines Investors ist es immer, sein Geld zu vermehren und möglichst keine Verluste zu erleiden, um ein Vermögen aufzubauen und daraus ein passives Einkommen zu generieren, um davon leben zu können. BÖRSE ONLINE stellt Ihnen für dieses Ziel vier Alternativen vor.
Systematische Gewinnstrategien mit ETFs
Allen Strategien gemeinsam ist erstens: Es geht darum, systematisch zu investieren und Emotionen auszuschalten.
Zweitens: Alle Strategien nutzen sogenannte Faktorprämien. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der modernen Anlagestrategie und können dazu beitragen, ein Portfolio erheblich zu optimieren. Faktorprämien sind Merkmale von Anlagen, die dazu neigen, über einen längeren Zeitraum hinweg systematisch überdurchschnittliche Renditen zu erzielen, zum Beispiel die Nutzung einer Momentum- oder 200-Tage-Strategie. Durch das systematische Übergewichten von Anlagen, die bestimmte Faktorprämien aufweisen, ist eine Zusatzrendite gegenüber dem Gesamtmarkt möglich. Das klingt vielleicht zu schön, um wahr zu sein, aber jahrzehntelange Forschung und empirische Daten haben das bewiesen: Die systematische Nutzung von Faktorprämien hat sich als eine der effektivsten Strategien zur Generierung von Alpha, zur Erzielung von Renditen über den Markt hinaus, erwiesen.
Und drittens: Bei allen Strategien geht es darum, mit systematischem Investieren Verluste zu begrenzen und Gewinne laufen zu lassen. Das Begrenzen von Verlusten ist entscheidend, um das Kapital eines Anlegers zu schützen. Kein Investor oder Trader kann ständig richtige Entscheidungen treffen. Verluste sind unvermeidlich. Die Kunst besteht darin, diese Verluste mit einem festen Regelwerk so gering wie möglich zu halten.
Mit diesen Strategien schlagen Sie die großen Indizes
Die Renditen, die sich so erwirtschaften lassen, können sich sehen lassen. Mit der 200-Tage-Linie-Strategie etwa schlagen Sie den S&P 500 Index um Längen und erzielten seit 2000 ein Ergebnis, das 55 Prozent besser ist als der DAX. Mit der Dual-Momentum-Strategie machen Sie mehr Gewinn, wenn die Börse gut läuft, und weniger Verlust, wenn nicht. Und mit der GTAA-Strategie sind Ihnen durch das geschickte Wechseln verschiedener Assetklassen zehn Prozent Rendite pro Jahr relativ sicher. Und sogar hochspekulative Investments wie Bitcoin lassen sich in die Strategien mit einbeziehen, ohne dass das Gesamtrisiko im Depot überhandnimmt.
Das Verständnis, wie Emotionen und kognitive Verzerrungen unsere Risikowahrnehmung und -toleranz beeinflussen, hilft, bessere Anlageentscheidungen zu treffen. Am Ende geht es darum, mit systematischem Investieren in ETFs ein passives Einkommen zu erzielen: eine Formel für die finanzielle Freiheit.
Mit welchen ETF-Strategien Sie jetzt am meisten profitieren, das lesen Sie ab sofort in der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE.
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