Die Deutsche Börse zieht die Konsequenzen aus dem Linde-Fiasko und hebt die sogenannte Kappungsgrenze für den DAX von 10 auf 15 Prozent an. Davon könnte SAP profitieren.
Die Deutsche Börse hat die sogenannte Kappungsgrenze für die DAX-Indexfamilie von 10 auf 15 Prozent angehoben. Dies hatte €uro am Sonntag bereits in der Ausgabe 45/2023 angekündigt. Damit zieht sie die Lehren aus dem Desaster um den inzwischen an die New Yorker Börse abgewanderten Gaskonzern Linde. Demnach darf ein Unternehmen im Index maximal das Gewicht der Kappungsgrenze haben. Wird die Grenze überschritten, wird der Anteil begrenzt, was sowohl die Kursentwicklung des betroffenen Werts wie des gesamten Index behindert.
Die neue Kappungsgrenze von 15 Prozent gilt für DAX, MDAX, SDAX und TecDAX. Damit werde die DAX-Familie an internationale Standards angeglichen, teilte die Deutsche Börse mit. Die neue Kappungsgrenze gelte erstmals mit der Indexüberprüfung im März, die ab dem 18. März 2024 wirksam werde. Das DAX-Regelwerk werde dann entsprechend angepasst.
Umzug nach New York hat Linde nicht geschadet
Auch weil Indexfonds bei einer Anpassung eines Werts an die Kappungsgrenze Anteile verkaufen müssen, gerät der Kurs unter Druck. Unter anderem mit diesem Effekt hat Linde seinen Wegzug begründet, der allerdings auch noch andere Gründe hatte. Linde hat seit Februar dieses Jahres seinen Hauptsitz in New York, die Aktie ist seitdem um 25 Prozent gestiegen und der Konzern hat seine Gewinnprognose für dieses Jahr erneut nach oben geschraubt.
Inzwischen hat der Softwarekonzern SAP mit 163 Milliarden Euro Linde als wertvollsten Konzern im DAX abgelöst. Die SAP-Aktie hat seit Jahresbeginn um rund 45 Prozent zugelegt. Sie ist zudem die einzige Aktie im Deutschen Aktienindex, die direkt von der 10-Prozent-Kappungsgrenze betroffen war.
Somit bleibt die Aktie des wertvollsten deutschen Konzerns SAP weiter aussichtsreich. Noch mehr aktuelle Themen und ausführliche Hintergrundberichte lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von €uro am Sonntag.
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