Die Furcht vor weiterhin raschen Zinsschritten durch die US-Notenbank Fed beschert Anlegern zu Wochenbeginn kalte Füße. Vor diesem Hintergrund notiert der Bitcoin zu Wochenbeginn bei unter 18.500 Dollar und damit auf dem tiefsten Stand seit drei Monaten. Sollte der Kurs unter die Marke von 17.500 Dollar fallen, droht ein neuer Ausverkauf. Von Timo Emden
Fed-Sitzung wirft Schatten voraus – restriktive Töne denkbar
Der Risikoappetit auf Digitalanlagen bleibt angesichts schwelender Inflations- und Zinssorgen dies- und jenseits des Atlantiks gedrosselt.
Insbesondere riskante Anlageklassen wie etwa Krypto Assets können vor diesem Hintergrund an Attraktivität verlieren, da Anleger möglicherweise festverzinsliche Anlageklassen wie etwa US-Staatspapiere ansteuern.
Konkret wird mittlerweile am kommenden Mittwochabend ein Zinsschritt in Höhe von 75 Basispunkten durch die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) erwartet, wobei eine Erhöhung des Zinsniveaus um einen ganzen Prozentpunkt ebenfalls nicht ausgeschlossen ist.
Gleichzeitig dürften Investoren die anschließende Powell-Rede nach geldpolitischen Hinweisen abklopfen. Eine der zentralen Fragen wird sein, ob es dem Währungshüter gelingt, die grassierende Inflation wieder einzufangen, ohne den globalen Konjunkturmotor abzuwürgen. In diesem Kontext gilt es, die Märkte auf behutsame Art und Weise auf eine Fortsetzung der restriktiven Geldpolitik vorzubereiten. Sollten die Töne zu scharf ausfallen, könnte dies neue Verluste mit sich bringen.
US-Inflation gestaltet sich im August rückläufig – 8,3 Prozent
Kopfzerbrechen bereitet den Währungshütern ebenfalls die nach wie vor hohe Inflation in den Vereinigten Staaten. Auch wenn sich die Preisdynamik im vergangenen Monat gegenüber den Vormonaten rückläufig zeigte, befindet sich die Teuerung weiterhin auf sonderbar hohem Terrain. Im Juli bzw. Juni notierten die Verbraucherpreise inklusive der Treiber Energie und Lebensmittel bei 8,5 respektive 9,1 Prozent. Langfristig strebt die Fed ein Preisziel in Höhe von 2,0 Prozent an.
Nach Ethereum-Merge: Ether gerät gehörig unter Druck
Nach dem Upgrade der zugrunde liegenden Ethereum Blockchain am vergangenen Donnerstag haben Anleger gemäß dem Motto „Buy the rumor, sell the fact“ vorerst den Rückgang angetreten. Die Luft scheint nach dem Event offensichtlich vorerst verschwunden zu sein. Die Euphorie rund um „The Merge“ ist damit spätestens jetzt wieder einer nüchternen Betrachtungsweise gewichen. Auf Wochensicht verliert das zugehörige Krypto Asset Ether (ETH) rund 26 Prozent. Mit rund 1.290 Dollar je Einheit notiert der Kurs am Montag zwischenzeitlich auf dem tiefsten Stand seit zwei Monaten.
Historischer Schritt für Ethereum – 99,95 Prozent weniger Energieverbrauch
Für Ethereum und nicht zuletzt für die Krypto-Welt markierte das Upgrade einen historischen Schritt, welcher als Kehrtwende auf dem Weg zu einer Co2-neutralen Krypto-Ökonomie verstanden werden kann. Ethereum verspricht sich durch die technische Umstellung eine signifikante Verbesserung der Skalierbarkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Durch das Umstellen des Konsensverfahrens von „Proof-of-Work“ auf „Proof-of-Stake“ wird die Technik deutlich „grüner“. Laut Angaben des Betreibers verbraucht das Netzwerk durch die Umstellung 99,95 Prozent weniger Energie. Zuvor lag der Energiehunger bei rund 84,77 TW/h pro Jahr, was dem Stromverbrauch Finnlands entspricht.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum