Könnte der aktuelle Crash langfristig gesehen sogar etwas Positives haben? Der Chef des größten Vermögensverwalters der Welt, Larry Fink von BlackRock, rät Anlegern jetzt sogar dazu, entsprechende Chancen zu nutzen. Doch Anleger sollten dabei etwas beachten.
BlackRock ist nicht nur der größte Vermögensverwalter der Welt, sondern auch einer der einflussreichsten. Kein anderer Anbieter verwaltet mehr Kapital unter einem Dach als das Unternehmen mit Sitz in New York City. Über seine Fonds und ETFs – etwa die populäre iShares-Reihe – ist BlackRock an unzähligen Unternehmen und Anleihen weltweit beteiligt. Oft wissen Anleger gar nicht, dass sie indirekt über ihre Investments mit dem Finanzriesen verbunden sind.
An der Spitze des Unternehmens steht Larry Fink. Wenn er spricht, hört die Finanzwelt genau hin – denn seine Aussagen haben Gewicht. Fink gilt als jemand, der wirtschaftliche Entwicklungen mit hoher Treffsicherheit einschätzt und mit wenigen Worten Trends beeinflusst. Nun hat er sich angesichts des weltweiten Börsenbebens erneut zu Wort gemeldet – mit einer Einschätzung, die Anleger aufhorchen lassen sollte.
Börsen im Panikmodus – was BlackRock-CEO Larry Fink rät
Weltweit befinden sich die Aktienmärkte aktuell im Krisenmodus. Viele Indizes verlieren deutlich an Wert, Anleger reagieren nervös – teils kommt es zu panikartigen Verkäufen. Doch was sagt der Chef der größten Vermögensverwaltung der Welt dazu?
Laut einem Bericht von "Seeking Alpha" äußerte sich Fink am Montag in einem Interview mit dem Economic Club of New York. Zunächst die schlechte Nachricht: Fink hält weitere Kursverluste für möglich – vor allem aufgrund der zunehmenden Rezessionssorgen, die durch neue Handelszölle befeuert werden.
„Ein Marktrückgang von 20 Prozent innerhalb von drei Tagen hat natürlich erhebliche Auswirkungen, und die Auswirkungen möglicher Zölle werden noch lange anhalten“, so Fink.
Doch er sieht auch Licht am Ende des Tunnels: „Aber … ich würde sagen, langfristig ist das eher eine Kauf- als eine Verkaufsgelegenheit.“ Und weiter: „Das heißt nicht, dass wir nicht auch von hier aus um weitere 20 Prozent fallen können, aber ich glaube, dass die Vitalität der Vereinigten Staaten auf lange Sicht bestehen bleibt“, so Larry Fink.
Historische Daten geben Larry Fink recht
Finks Einschätzung ist nicht aus der Luft gegriffen – denn ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich die US-Wirtschaft auf lange Sicht stets erholt hat. Eine Studie von Crestmont Research verdeutlicht: Wer langfristig in den S&P 500 investiert, geht kaum ein Risiko ein.
Demnach hätte ein Investment zu einem beliebigen Zeitpunkt zwischen 1900 und 2022 – sofern es mindestens zwanzig Jahre gehalten wurde – stets einen Gewinn gebracht. Dividenden eingeschlossen. Unabhängig davon, welche Krisen in diesem Zeitraum auftraten: Eine Haltedauer von zwei Jahrzehnten führte immer zu einer positiven Gesamtrendite.
Diese Erkenntnis gilt auch für die jüngsten Jahre: Sowohl 2023 als auch 2024 brachte der S&P 500 eine positive Gesamtrendite, womit sich das Muster bis heute fortsetzt.
Larry Finks Worte sind ein klarer Appell an Anleger, nicht überstürzt zu reagieren. Trotz kurzfristiger Unsicherheiten könnte sich der aktuelle Crash im Rückblick als attraktive Einstiegschance entpuppen – vorausgesetzt, man bleibt langfristig investiert und verliert nicht den Blick für das große Ganze.