Kursschnäppchen, Gewinnsteigerer, Favoriten der Profis: Bei welchen deutschen Aktien jetzt besonders viel Potenzial drin ist
Die Börsenlage scheint derzeit alles andere als klar. Pessimisten schreckt die Rezessionsgefahr in Europa und den USA. Mit Blick auf die New Yorker Wall Street stoßen ihnen die schwelende Krise der US-Regionalbanken und der Streit in Washington um den Schuldendeckel auf. Optimisten setzen hingegen darauf, dass es bei den Unternehmen weiter gut läuft. In der aktuellen Bilanzsaison haben schließlich weitaus mehr Konzerne positiv überrascht, als es Enttäuschungen gab. Zudem stehen die Chancen auf eine anhaltende Zinspause seitens der US-Notenbank mehr als gut, nachdem die US-Verbraucherpreise im April überraschend gesunken sind.
DAX trotzdem auf dem Weg zum Allzeithoch?
Der DAX ist seit Jahresanfang um rund 14 Prozent gestiegen und bewegte sich lange Zeit Richtung Allzeithoch. Zuletzt aber scheiterte der Frankfurter Leitindex mehrmals an der Marke von 16.000 Punkten. Der Hausse scheint der Schwung auszugehen. In Zeiten, in denen Bullen und Bären mit ähnlichen Kräften kämpfen und die Börse zur Seite tendiert, lohnt es sich, bei der Aktienauswahl besonders kritisch zu sein. Die Suche nach interessanten Einzelwerten, das sogenannte Stockpicking, rückt im aktuellen Umfeld in den Fokus.
Die Redaktion von Euro am Sonntag hat deshalb das deutsche Aktienuniversum unter drei Aspekten durchforstet, um Aktien mit überdurchschnittlichem Potenzial zu finden. Wir fahndeten nach Unternehmen, deren Gewinne im laufenden Jahr stark anziehen, schließlich ist Gewinnwachstum der Treiber der Kurse schlechthin. Dabei hielten wir auch Ausschau nach Firmen, deren Bewertungen unverhältnismäßig niedrig sind. Das kann beispielsweise auf außergewöhnlich hohe Belastungen zurückzuführen sein, die auslaufen könnten. Oder daran, dass die Papiere einfach nicht in Mode waren. Und schließlich blickten wir auf Unternehmen, die im Fokus von besonders gewieften Börsenprofis stehen: aktivistischen Aktionären, die allein durch ihren Einstieg bei einem Unternehmen das Management unter hohen Verbesserungsdruck setzen und so die Kurse beflügeln können.
Profitschub und Aktivistenfeuer
Zu den potenziell starken Gewinnsteigerern zählt etwa Koenig & Bauer. Der Druckmaschinenhersteller richtet sein Geschäft zunehmend auf den Digitaldruck aus und könnte nach herausfordernden Jahren 2023 einen veritablen Gewinnschub erfahren: Ein Plus von über 50 Prozent deutet sich hier an.
Beim Telekommunikationsdienstleister United Internet liegt der Aktienkurs unter 15 Euro, also gerade mal bei rund einem Viertel des bisherigen Spitzenniveaus. Der Hauptgrund für den Druck auf die Aktie ist der Aufbau des eigenen 5G-Netzes, der allein im vergangenen Jahr über 230 Millionen Euro gekostet hat. Der Ausbau kommt überdies kaum voran, es drohen Bußgelder der Regulierungsbehörde. Doch allein die Beteiligungen an den Töchtern Ionos und 1 & 1 decken derzeit fast den gesamten Unternehmenswert ab. Ein riskantes Investment, das sich aber hochprozentig rentieren könnte.
Im Feuer aktivistischer Aktionäre steht etwa der Gesundheitskonzern Fresenius. Auch hier notiert die Aktie weit unter Höchstkursen. Doch das Management arbeitet unter den Argusaugen von Investor Paul Singer mit Hochdruck an einer Umstrukturierung. Die Aktie ist soeben angesprungen.
Bei den zwölf von uns ausgewählten Werten rechnen wir mit einem Kurspotenzial von mindestens 20 Prozent bis Jahresende. Einige Titel haben sicher auch das Potenzial, sich binnen zwölf Monaten zu verdoppeln. Im Folgenden stellen wir Ihnen unsere Favoriten aus den drei Kategorien ausführlich vor. Die Kennzahlen und Kursziele entnehmen Sie den jeweiligen Tabellen.
Welche Aktien jetzt zu den Gewinnsteigerern, den Schnäppchen und zu den Tipps der Profis zählen, das lesen Sie ab sofort in der neuen Ausgabe von €uro am Sonntag.
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