Im deutschen Aktienleitindex DAX sind die 40 größten börsennotierten Deutschlands gelistet. Doch das größte von ihnen, der Industriegasekonzern Linde, will sich aus dem Index verabschieden. Von Matthias Fischer
Am 18. Januar haben die Linde-Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung dem Vorschlag zugestimmt, das Unternehmen künftig in den USA zu notieren. Offenbar sind mindestens 93 Prozent der abgegebenen Stimmen für den Antrag gewesen, notwendig waren 75 Prozent. Linde geht nun davon aus, dass die Reorganisation und das Delisting der Linde-Stammaktien von der Frankfurter am oder um den 1. März 2023 abgeschlossen sein werden und Linde dann auch den DAX verlässt.
Damit wird folgendes eintreten, was Linde bereits im Vorfeld der Abstimmung beschrieben hat: „Im Falle der Umsetzung würde eine neue Holdinggesellschaft durch ein irisches Scheme of Arrangement und eine damit verbundene inländische irische Fusion gegründet werden. Die Aktionäre würden für jede Aktie der Linde plc, die sie besitzen, eine Aktie der neuen Holdinggesellschaft erhalten, die an der New Yorker Börse notiert wird. Die neue Holdinggesellschaft wird den Namen Linde tragen und voraussichtlich unter dem bestehenden Börsenkürzel gehandelt werden“.
Das hat auch massive Auswirkungen auf Indexfonds (ETF), die den den Leitindex 1:1 abbilden, weil sie sich dann von der Linde-Aktie trennen müssten. Die Fondsanbieter waren im Vorfeld der Abstimmung von den Plänen entsetzt und wollten gegen die Pläne stimmen. Allerdings bewegt sich ihr Anteil an Linde nur im einstelligen Prozentbereich. Linde begründet den Ausstieg unter anderem damit, dass im DAX das Gewicht eines Unternehmens nicht mehr als zehn Prozent ausmachen darf. Das begrenze die Kurschancen der Aktie.
Übrigens: Diese Aktie aus dem DAX bietet eine Riesendividende und eine gute Bewertung.