Dividenden sind der Zins für Aktionäre. Welche Unternehmen richtig viel auszahlen und dazu Kurs-Chancen bieten

Aktien bieten zwei Möglichkeiten, ihre Besitzer glücklich zu machen: Kurssteigerungen sind die eine, Dividenden die andere. Da die Kurse je nach Börsenlage stark schwanken und auch deutlich ins Minus driften können, spielen die Dividenden eine entscheidende Rolle für die Gesamtrendite eines Aktienportfolios. Während sich der DAX-Performance-Index, in den die Ausschüttungen eingerechnet werden, seit dem Höhepunkt der New-Economy-Euphorie im März 2000 trotz aller Rückschläge verdoppelt hat, kam der reine Kursindex im gleichen Zeitraum nur um 3,6 Prozent voran. Mit anderen Worten: Ohne Dividenden läge die Rendite des deutschen Leitindex nach 23 Jahren nahe der Nulllinie. Berücksichtigt man die Inflation, steht unterm Strich ein schmerzhafter Verlust.

Dividenden fließen in aller Regel auch in Zeiten, in denen die Wirtschaft stagniert. Das Kürzen oder gar die komplette Streichung der Ausschüttung ist eine Blöße, die sich die Manager in den Vorstandsetagen nicht gern geben, zumal das im Aktionärskreis für Unruhe sorgt. Und wenn es gar nicht anders geht, als die Dividende ausfallen zu lassen, wird die Zahlung wieder aufgenommen, sobald sich die Geschäftslage bessert. Wer langfristig in den Vermögensaufbau investiert, sollte daher dividendenstarke Aktien in Betracht ziehen. Bei fünf Prozent Rendite pro Jahr hat sich eine Aktie nach zwei Jahrzehnten von selbst bezahlt. Wird die Dividende von Jahr zu Jahr angehoben, verkürzt das die Wartezeit.

Ärgernis Steuer

Leider machen die Steuerbehörden Anlegern einen Strich durch die Rechnung. In Deutschland schlägt der Fiskus bei (fast) jeder Ausschüttung mit 25 Prozent zu. Hinzu kommen ausländische Quellensteuern, die meist zwischen 15 und 30 Prozent betragen. Zu den wenigen Ausnahmen zählen Großbritannien und Brasilien. Um hier einen Puffer zu schaffen, hat die Redaktion die internationalen Indizes nach Aktien durchsucht, die mindestens acht Prozent Dividendenrendite bieten und darüber hinaus auch fundamental überzeugen. Auch wenn wir in einigen Fällen Sonderausschüttungen berücksichtigt haben, lautete die Maßgabe, dass es sich bei der hohen Dividende nicht nur um eine Eintagsfliege handeln darf, sondern auch in den kommenden Jahren auskömmliche Ausschüttungen realistisch sein müssen.

Zwölf Aktien schafften es in unsere Endauswahl. Welche das sind, erfahren Sie in der neuen Ausgabe der BÖRSE ONLINE.

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Weitere Themen im Heft:

Wieder am Start für Gewinne
Die Krise der zurückliegenden Jahre scheint bei dieser Airline überwunden. Auch, dass man die Techniksparte behält, ist ein gutes Zeichen (S.24)

Ein neuer Großauftrag rollt an
Der Infrastrukturkonzern profitiert von der Sanierung maroder Bahnnetze. Börsianer unterschätzen noch immer das Potenzial des Unternehmens (S.26)

Wette auf Amerika
Der Hersteller akkubetriebener Werkzeuge hat in diesem Jahr seine Präsenz in Südafrika und Südostasien ausgebaut und will nun auch in den größten Heimwerkermarkt USA (S.28)

Gewinner-Aktien
Autokonzerne kämpfen mit dem technologischen Umbruch. Zu den Gewinnern gehören die Reifenhersteller. Deren Produkte können die Leistung von Elektrofahrzeugen deutlich verbessern. Das sollte die Aktien der Pneu-Produzenten auf Touren bringen (S.32)

Die Daten-Profiteure
Mit Cloud und künstlicher Intelligenz (KI) entstehen viele neue Wachstumsmärkte. Um sich dort bei Riesen wie Amazon Respekt zu verschaffen, kämpfen Aufsteiger auch mit harten Bandagen (S.38)

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BÖRSE ONLINE 49/2023
Foto: Börsenmedien AG