Der Firmenchef  dieses deutschen Unternehmens hat zuletzt recht großzügig eigene Aktien gekauft – er hält sie offensichtlich für unterbewertet. Wer genauer nachrechnet, gibt ihm recht

Vorstände und Aufsichtsräte von Unternehmen, deren Aktien an regulierten Märkten in Deutschland notieren, müssen Transaktionen in eigenen Aktien zeitnah melden. Gerade größere Käufe, die mit eigenem Geld getätigt wurden, sind einen zweiten Blick wert. Beachtenswert erscheint deshalb der Insiderkauf dieses Vorstands. Er hat vor Quartalsende Aktien im Gegenwert von rund 520.000 Euro gekauft.

Die Firma war früher einmal ein Baukonzern. Diese Tage sind schon lange vorbei. Die Mannheimer nennen sich heute Industriedienstleister. Sie errichten Anlagen, bauen Forschungszentren, reparieren Maschinen oder sorgen für Entsorgung. Das Geschäft verspricht stabile Einnahmen. Das Unternehmen hatte allerdings in den vergangenen Jahren immer mal wieder Rückschläge in Kauf nehmen müssen. So investierte die Energiebranche, eine wichtige Kundengruppe, über viele Jahre nur wenig. Deshalb hat sich der Konzern breiter aufgestellt.

Synergien bringen Marge

Die neue Führungscrew, die seit 2022 im Amt ist, will den angestoßenen Umbauprozess beschleunigen. Die Chancen dafür stehen im Moment besser als in den Jahren zuvor. Auch wenn das Unternehmen zuletzt einen Firmenkauf meldete, der den Umsatz um einiges voranbringen wird, stehen vor allem interne Prozesse im Vordergrund. Zum einen wurden Abläufe gestrafft, was vor allem ab 2024 Kosten- und Margenverbesserungen bringen wird. Gleichzeitig werden gezielt auch organische Wachstumspotenziale angehoben.

Die gibt es vor allem, weil nicht alle Dienstleistungen in allen Regionen, in denen der Konzern vertreten ist, angeboten werden. Gelingt es, solche Marktsynergien zu heben, sind die Margen des zusätzlichen Geschäfts viel höher. (...)

Doppelte Chance

Im Moment sind zwei bedeutende Kurshebel auszumachen: operatives Potenzial und Übernahmefantasie. Die erste Frage ist: Was kann die Firma aus eigener Kraft erreichen und wie würde die Börse das honorieren? Im laufenden Jahr wird der Umsatz ohne Firmenkäufe bei rund 4,5 Milliarden Euro landen, die Marge soll Richtung vier Prozent gehen. Mit einer stabilen Bilanz im Rücken lässt sich ein Kurs von 45 Euro pro Aktie rechnen. Werden nun die vom Management angesetzten Wachstums und Margenziele eingerechnet, könnten 2026 vielleicht fünf Milliarden Euro umgesetzt werden und eine Marge von mehr als sechs Prozent erreicht werden. Wird diese Annahme in ein klassisches Bewertungsmodell eingebaut, sind Kurse von 60 Euro möglich.

Und bei einer Übernahme? Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der €uro alles zu den möglichen Entwicklungen dieser spannenden Aktie.

Zur neuen Ausgabe

Weitere Themen im Heft:

Schulden-Dämmerung
Die USA müssen immer mehr Geld für Zinszahlungen aufwenden. Das geht zulasten der Politikgestaltung und macht Großabnehmer von US-Treasuries nervös (S.16)

„Beste Aktienzeit ist jetzt“
Expertenrat für harte Zeiten: Anlagestratege Robert Halver und Fondsmanager Frank Fischer über die Nahostkrise, China-Kalamitäten – und überraschende Marktchancen (S.52)

Wie Justizia den Trend erkennt
Die eigentliche Revolution durch KI-Modelle hat gerade erst begonnen. Nach Big Tech rücken Informationsdienste ins Blickfeld der Investoren (S.60)

Dickes Geschäft
Der Abnehmeffekt eines Arzneimittels sorgt für einen Hype. Warum das für manche eine Verheißung, für andere eine Plage und für Investoren erst der Anfang ist (S.66)

Ist die Luft raus?
Angesichts der Ausbauziele für erneuerbare Energien sollten die Aktien laufen. Doch viele verlieren an Wert. Die Gründe – und vier Aktien, bei denen ein Einstieg lohnt (S.76)

Black Week – Ihr Deal des Jahres

Nutzen Sie unsere Black Week und sichern Sie sich jetzt ein kostenloses Digitalabo: Mit dem Kauf eines Halbjahresabos eines Magazins oder eines ausgewählten Börsendienstes aus unserem Haus erhalten Sie vom 17. bis zum 24. November zusätzlich ein kostenfreies 3-monatiges digitales Magazinabo Ihrer Wahl.

Angebot sichern

Unsere exklusiven Black-Week-Angebote

Holen Sie sich jetzt das Halbjahresabo von €uro – dem Magazin für Wirtschaft und Geld. €uro verknüpft wirtschaftspolitische Entwicklungen mit Berichterstattungen von Unternehmen und gibt ausgewogene Anlageratschläge sowie clevere Tipps zu Steuer- und Versicherungsfragen. Ob Anlagestrategien, Steuertipps oder Tests zu Finanzprodukten - €uro liefert Ihnen die Informationen, die Sie brauchen.
Zusätzlich dazu können Sie beispielsweise 3 Monate lang unsere wöchentlich erscheinenden Magazine BÖRSE ONLINE oder €uro am Sonntag kostenlos testen. Sichern Sie sich dieses limitierte Angebot und profitieren Sie von noch mehr Tipps rund um Steuern und Geldanlage.

Jetzt Magazine und Börsendienste entdecken

€uro 12/23
Foto: Finanzen Verlag