Zinsjäger aufgepasst: Die US-Großbank JPMorgan entert den deutschen Markt beim Tagesgeld und Festgeld. Die Konkurrenz bekommt es jetzt mit der Angst zu tun. 

Etablierten Anbietern wie DKB, ING aber auch Sparkassen bereitet der Frontalangriff der finanzstarken Amerikaner schon jetzt schlaflose Nächte. Denn der Trend ist eindeutig: zunehmender Wettbewerb: So kommen voraussichtlich im kommenden Jahr die spanische Großbank BBVA und der US-Branchenriese JPMorgan mit neuen Digitalbanken auf den deutschen Markt. Branchenexperten rechnen damit, dass die finanzkräftigen Institute neue Kunden vor allem mit lukrativen Tages- und Festgeldangeboten anlocken könnten. Hier geht es zum BÖRSE ONLINE Tagesgeld-Vergleich

Neue Tagesgeld-Bank: Das bereitet ING, DKB und Sparkassen Kopfschmerzen

Vor allem der Markteintritt der größten US-Bank JPMorgan (3,8 Billionen Euro Bilanzsumme, 550 Milliarden Euro Börsenwert) bereitet etablierten Anbietern wie DKB, ING und N26 derzeit Kopfzerbrechen, wie DKB-Chef Sven Deglow kürzlich bei einem Branchentreffen in Frankfurt einräumte. „Ich würde mir wünschen, dass die endlich auf den Markt kommen, damit wir mal wissen, was die anbieten, sodass ich auch weiß, warum ich nachts besorgt sein soll", zitierte ihn das „Handelsblatt".   
 
Für den Marktstart von „Chase" im kommenden Jahr hat JPMorgan nun den deutschen Privatkundenvorstand der ING, Daniel Llano Manibardo abgeworben. Die Personalie sehen Brancheninsider nicht nur als geschickten Schachzug, sondern vor allem auch als Hinweis, dass sich die Amerikaner ähnlich wie ING tatsächlich mit hohen Zinsangeboten auf Tagesgeld einen Kundenstamm in Deutschland aufbauen könnten. Zinsjäger können sich also auf neue attraktive Tages- und Festgeldangebote freuen.

So ist der aktuelle Stand beim Tagesgeld in Deutschland

Derweil geht der Zinsschwund bei den deutschen Anbietern wohl auch in dieser Woche weiter: Stattliche 3,75 Prozent gibt es derzeit noch auf das Tagesgeld bei der Berliner Digitalbank Trade Republic - aber nicht mehr lang. So hat die EZB am Donnerstag bei ihrer  Zinssenkung auch den sogenannten Einlagensatz  um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent gesenkt. Diesen Satz bekommen Geschäftsbanken für ihre Einlagen bei der Notenbank, und daran orientieren sie sich auch bei ihren Sparzinsen für Tages- und Festgeld-Anleger. Trade-Republic-Kunden können sich also darauf einstellen, dass mit dem Absenken des EZB-Einlagensatzes auf 3,5 Prozent auch der Tagesgeld-Zinssatz bei Trade Republic entsprechend auf 3,5 Prozent reduziert wird.

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