Krypto ist in den vergangenen Tagen heftig unter Druck geraten, doch anstatt zu verzweifeln, kauft die Regierung von El Salvador weiter Krypto nach. Doch besonders Anleger können hiervon eine Menge lernen. Von Johann Werther
Es hat heftig gerumpelt an den Kryptomärkten. Seit der Pleite von FTX sind viele Projekte nochmals heillos nach unten abgeschmiert. Für eine Kryptowährung hielt sich das Flaggschiff Bitcoin allerdings sehr stabil und steht schon wieder über der Marke von 16.000 US-Dollar.
Die Schwäche nutzen will nun die Regierung von El Salvador, die angekündigt hat, hier nochmals nachzukaufen. Anfang September des vergangenen Jahres hatte die Regierung des kleinen und armen südamerikanischen Landes Bitcoin offiziell zu einer akzeptierten Währung gemacht.
Ein Bitcoin pro Tag
Seitdem hat der Staat bereits 2381 Bitcoins eingekauft und sitzt natürlich auf massiven Buchverlusten. Von seinem Hoch bei 67.000 US-Dollar hat sich die Mutter aller Kryptowährungen schon lange verabschiedet und notiert nun bei nicht einmal mehr einem Drittel.
Trotzdem zeigt sich El Salvador unbeirrt und startet ab heute ein neues Kaufprogramm. Wie Präsident Bukele über Twitter mitteilte, wird man ab heute täglich einen Bitcoin erwerben, um die Kursschwäche des digitalen Assets auszunutzen. Bekannte Persönlichkeiten wie der TRON-Gründer Justin Sun, schlossen sich dieser Initiative an.
Vertrauensverlust bei Krypto
Allerdings dürfte die Kursschwäche der Kryptowährungen länger anhalten, als es dem Präsidenten lieb ist. Immerhin ist nach der Pleite von FTX ein massiver Vertrauensverlust eingetreten und dies wird auch innerhalb der Krypto-Community deutlich.
Allgemein gehen Experten von einem langen Kryptowinter aus, welcher frühestens durch das Halving beim Bitcoin im Jahr 2024 ein Ende finden könnte. Es bleibt zu hoffen, dass Krypto und besonders Bitcoin bis dahin nicht alle seine Anhänger verloren hat.
Dollar Cost Averaging
Allerdings können Investoren Eines von El Salvador lernen, nämlich das regelmäßige Nutzen von Chancen. Auch wenn der Plan bei El Salvador eventuell nicht aufgehen mag, ist es immer eine gute Idee, regelmäßig, am besten mithilfe eines Sparplans, nachzukaufen.
So betreibt man das berühmte Dollar Cost Averaging und bildet sich einen Durchschnittskurs, da man so bei Hochs aber auch Tiefs kauft. El Salvador scheint erkannt zu haben, dass eine Einmalanlage deutlich mehr Schwankungen mit sich bringt, wie an den aktuellen Buchverlusten deutlich wird. Und auch Aktieninvestoren können sich dies zum Vorbild nehmen und gute Papiere regelmäßig und automatisiert kaufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin