Millionenbeträge um vom Kapital leben zu können? Brauchen Sie nicht. Mit dieser Strategie gehen Sie deutlich früher in Rente und brauchen weniger angespartes Kapital
Erste Schritte
Dabei muss man sich zunächst von der Kursgewinnstrategie verabschieden. Diese ist, gerade wenn man aus dem eigenen Depot heraus leben will, fast unmöglich. Hintergrund ist, dass wenn eine feste Summe an Geld jährlich oder sogar monatlich entnommen werden soll, man Gefahr läuft sehr schnell Pleitezugehen. Denn wenn man in einem schlechten Börsenjahr wie 2022 zu niedrigen Kursen verkauft, so werden auch mehr Anteile ausgebucht.
Wenn also nicht Kursgewinne, dann also Dividenden. Wer eine Ausschüttungsrendite von 1,5-2 Prozent bei einem normalen Weltportfolio hat, der benötigt auch schon mal 2 Millionen Euro Kapital, um 30.000 Euro netto im Jahr zu verdienen.
Ausschüttungen maximieren
Wer also weniger Kapital braucht muss an der Ausschüttungsschraube drehen. Die meisten Anleger gehen diesen Schritt mit selbst zusammengestellten Aktienportfolio, welche eine Dividendenrendite von oftmals zwischen drei und vier Prozent haben. Hier bräuchte man nur noch 1 Millionen Euro Kapital, um die 30.000 Euro netto zu erreichen.
Zudem steigen Dividenden meist um etwa 5 Prozent. Ein Fakt, der vor allem für langfristige Anleger eine große Rolle spielt und auch das Einkommen gegen die Inflation absichert.
6-8 Prozent Ausschüttungen
Doch wer danach noch weiter seine Ausschüttungen steigern will, der geht ein hohes Risiko ein. Aktien mit extremen Dividendenrenditen bergen für gewöhnlich auch extreme Risiken und haben mit der langfristigen Geldanlage schnell nichts mehr zu tun.
Trotzdem gibt es in den USA eine Assetklasse, nämlich die sogenannten Closed-End-Funds, die sich sehr gut für ausschüttungsorientierte Anleger eignen. Diese Fonds rentieren den Großteil ihrer Gewinne an Anleger, da es sich hier nicht um wachsende Geschäftsmodelle, sondern eher um Lizenzgeber oder Beteiligungsmodelle handelt.
Hier sind Ausschüttungen bei leicht steigenden oder stabilen Kursen von sechs bis acht Prozent keine Seltenheit. Legt man diese Tatsache zugrunde, so braucht es für die angesprochenen 30.000 Euro netto nicht mal mehr 600.000 Euro Stammkapital.