Viele fragen sich: Wie hoch wird eigentlich meine Rentenlücke sein? Und wie stark muss ich privat vorsorgen, um später nicht unter Altersarmut zu leiden? Mit dieser Formel geht es ganz einfach.
Die Rente ist weder sicher, noch wird sie vermutlich überhaupt zum Leben ausreichen. Darum sollten Sie so früh wie möglich über Ihre Rentenlücke Bescheid wissen und sich einen Plan für die Altersvorsorge machen. Mit dieser einfachen Rechnung dürfte das kein Problem sein:
Wie viel Rente gibt es später einmal?
Aber um zunächst zu wissen, wie groß die Rentenlücke ist, müssen Sie sich erst einmal darüber klar werden, wie viel Rente Sie später erhalten dürften. Hierzu gibt es eine vereinfachte Formel:
Dazu muss nämlich nur das Bruttomonatsgehalt durch 100 geteilt und mit der Anzahl der Beitragsjahre multipliziert werden. Arbeitet also jemand 40 Jahre und erhält 3500 Euro brutto, so wartet am Ende eine Rente von 1400 Euro. Dies erscheint selbstverständlich relativ wenig, was aber daran liegt, dass viele Experten davon ausgehen, dass sich die Rente nicht der Inflation anpasst. Sollte dies doch der Fall sein muss man es mit einem jährlichen Zins von zwei Prozent über diesen Zeitraum berechnen und käme dann auf 3100 Euro.
Mit dieser einfachen Formel kann sich jeder seiner Rente annähern. Die offizielle Formel (monatliche Rente = Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenfaktor) kann man sich kaum selbst ausrechnen.
Aber wie groß ist nun die Rentenlücke?
So berechnen Sie Ihre Rentenlücke
Natürlich reicht dies für die meisten keinesfalls aus, um eines Tages davon leben zu können. Deswegen sollten Sie frühzeitig ihre Rentenlücke berechnen. Das geht, indem Sie die vorher berechnete Rentenzahlung nehmen und diese von Ihren monatlichen Kosten abziehen.
Natürlich sollte die Inflation dabei nicht vergessen werden. Unterstellt man bei dem Rechenbeispiel zwei Prozent Inflation und Lebenshaltungskosten von 2000 Euro am Anfang der Beitragszahlung, so braucht es am Ende 4600 Euro, um den Lebensstandard dauerhaft zu halten. Daraus ergibt sich eine Rentenlücke von 3200 Euro monatlich bzw. 1500 Euro, wenn sich die Rente der Inflation anpasst.
Ein mögliches Tool, damit Sie diese Inflation auf Ihre Rentenlücke selbst berechnen können ist dieser Zinsrechner.
Für das Alter vorsorgen
Diese Summe ist also nun die Rentenlücke, also der Betrag, der privat bereitgestellt werden muss, um im Rentenalter nicht auf den eigenen Lebensstandard zu verzichten. Darum empfiehlt es sich, sich sehr früh damit auseinanderzusetzen und für das Alter vorzusorgen.
Geht man von der normalen vier-Prozent-Entnahmeregel aus, so muss das eigene Vermögen 25-mal so groß sein wie die jährliche Rentenlücke, um den Lebensstandard zu gewährleisten. Es bietet sich also demnach an, früh anzufangen. Denn beginnt man 40 Jahre vor Renteneintritt in Aktien zu sparen, so braucht es bei sieben Prozent Rendite p.a. nur eine Sparquote (bezogen auf das oben genannte Beispiel) von 365 Euro (bzw. 170 Euro mit inflationierter Rente). Hat man nur noch 30 Jahre, so sind es zum Beispiel schon 785 Euro (bzw. 366 Euro mit inflationierter Rente), und bei nur noch 20 Jahren 1832 Euro (bzw. 858 Euro mit inflationierter Rente).
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