Nicht nur der Euro wird immer weicher – auch der Dollar. Seit 2000 ist die Kaufkraft der US-Währung um 30 Prozent gesunken. Der Grund: Das Inflationsziel der Fed von 2-Prozent bewahrt die Kaufkraft des US-Dollar nicht, sondern halbiert sie – spätestens alle 35 Jahre. Der US-Kongressabgeordnete Alex Mooney (Republikaner) brachte daher am 7.Oktober einen Gesetzesvorschlag in den US-Kongress ein: der Dollar soll wieder goldgedeckt sein. Von Frank Pöpsel
Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass der US-Finanzminister 30 Tage nach Inkrafttreten des Gesetzes die US-Dollar-Banknoten in einem festen Goldfeingewicht definiert, basierend auf dem Schlusskurs des Goldes an diesem Tag. Die Fed hat sicherzustellen, dass die US-Banknoten in physisches Gold zu dem fixierten Preis bei der Fed einlösbar sind. Kommen die Banken des Federal Reserve System (Fed) den Umtauschwünschen der Banknotenbesitzer nicht nach, wird der Umtausch vom US-Finanzministerium übernommen, und dafür nimmt es die Vermögensbestände der Fed-Banken als Pfand.
„Die Initiative kann als ein klares Zeichen dafür gewertet werden, dass die Sorge vor einem immer stärker inflationierenden US-Dollar politische Bestrebungen auslöst, wieder zu einem „besseren US-Dollar“ zu gelangen“, kommentiert Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Degussa die Entwicklung. Alex Mooney steht dabei nicht ganz allein auf weiter Flur. In den letzten Jahren hat es bereits in einer ganzen Reihe von US-Bundesstaaten Gesetzesänderungen gegeben, die Edelmetalle als Zahlungsmittel gegenüber dem US-Dollar attraktiver machen. Es ist freilich noch ein weiter Weg.