Der Zinsschock im Euro-Raum hinterlässt seine Spuren, vor allem auf dem Immobilienmarkt und das stärker als gedacht. Nun hat eine Auswertung von ImmoScout24-Daten besorgniserregendes ergeben.

Gestiegene Zinsen und Lebenshaltungskosten erschweren aktuell vielen Menschen den Immobilienkauf. Die Folge: Die Nachfrage verschiebt sich hin zu günstigeren Kaufobjekten. Das zeigt die Auswertung der Nachfrage nach Kaufimmobilien auf Basis von ImmoScout24-Daten vor und nach der Zinserhöhung.

Hochpreisige Immobilien in Gefahr?

Die wichtigsten Punkte:

- Durch die veränderten Finanzierungsbedingungen sind günstigere Objekte aktuell gefragter.

- Der größte Nachfrageanteil entfällt seit Zinsanstieg in den Metropolen auf Objekte zwischen 250.000 Euro und 550.000 Euro. Deutschlandweit wuchs die Nachfrage in diesem Preissegment stark an.

- Anfang 2022 entfiel der größte Nachfrage-Anteil noch auf Wohnimmobilien zwischen 550.000 Euro und 850.000 Euro.

- Der Zinsanstiegs bedeutet für Kaufinteressenten häufig eine Verdoppelung der monatlichen Finanzierungsrate.


Die Kaufnachfrage hat also sich seit dem Zinsanstieg zu niedrigpreisigen Objekten verlagert.


Selbst in den 7 Metropolen Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München waren Objekte der höheren Preiskategorie in Q1 2022 am gefragtesten. 32 Prozent der Kaufnachfrage entfiel auf solche Objekte. In Q1 2023 nahm die Nachfrage in dieser Preisspanne jedoch deutlich ab – um jeweils 4 Prozentpunkte sank der Nachfrageanteil sowohl deutschlandweit (auf 30 Prozent) als auch in den Top 7-Städten (auf 28 Prozent).

Warum Sie ihre Immobilie vielleicht nicht mehr verkaufen können

Unter dem Strich bedeutet das also für Immobilienbesitzer, dass sollten Verkaufsabsichten bestehen, die Schicht der potenziellen Käufer unter Umständen dünner werden könnte. Dies dürfte entweder in niedrigeren Preisen oder langwierigen Verkaufsprozessen resultieren.

Dementsprechend gilt: wer jetzt nicht verkaufen muss, der wartet lieber auf bessere Zeiten.

Mit Material von dpa-afx

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