Die Aktie des Brillenhändlers ist tief gefallen. Mittlerweile ist die Firmenkasse fast so viel wert wie der gesamte Konzern. Das weckt Begehrlichkeiten. Eine heiße Übernahmewette
Die Aktie des Brillenhändlers ist stark abgestraft worden. Seit dem Börsengang 2021 zu 25 Euro stürzte der Titel im Tief bis auf unter 2,50 Euro ab. Langsam erholt sich die Aktie wieder, doch viele Investoren sind frustriert. Einige Aktionäre wollen deshalb auf der Hauptversammlung (HV) am 7. Juni eingreifen. Die Aktivisten, zu denen die Gesellschaft Private Values Media oder der Vermögensverwalter Paladin gehören, verlangen einen Strategiewechsel, den Austausch von Aufsichtsräten und geringere Bonuszahlungen an den Vorstand.
Auch die ebenfalls börsennotierte The Platform Group ist bei der Firma engagiert und will auf der HV ihre Interessen durchsetzen. Am Ende geht es wohl allen Involvierten vor allem um steigende Kurse. Dazu muss auch das operative Geschäft besser laufen. Der Brillenmarkt im Internet wuchs in den Vorjahren längst nicht so schnell wie von Investoren erhofft. Viele Kunden kaufen Brillen nach wie vor gerne vor Ort mit persönlicher Beratung und Service wie einem Sehtest. Von diesem Trend profitierte vor allem der Marktführer Fielmann, der all das in seinen Filialen anbietet und schrittweise selbst in das Onlinegeschäft einstieg.
Doch auch für den Online-Optiker und seine über sieben (aktiv: 1,7) Millionen Kunden gibt es noch genügend Platz im Markt. Bei jüngeren und preissensiblen Zielgruppen sind die Verkaufszahlen sehr gut. Doch die teuren, margenstarken Gleitsichtbrillen kauft zumeist die ältere Klientel, und die geht dazu häufig noch zu Fielmann. Der Brillenhändler hat sein Onlinegeschäft deshalb mit über 300 Partneroptikern und eigenem Ladennetz ergänzt. 75 Filialen gibt es derzeit. Doch die kosten Geld. 2023 stieg zwar der Umsatz um sechs Prozent auf 224 Millionen Euro. Gleichermaßen erhöhte sich aber auch der Verlust — unter dem Strich auf 48 Millionen Euro. Um die Kosten zu senken, fordern Aktivisten auch die Schließung von Geschäften.
Als Übernahmekandidat ist der Konzern nun eine heiße Nummer und passt auch hervorragend in das Firmenportfolio eines Giganten der Linsen- und Optikerbranche. Warum das so ist und um wen es sich bei diesem HotDeal handelt, lesen Sie in der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE.
Weitere Themen im Heft:
Signale für Kursgewinne
Dieser Spezialchemiekonzern scheint die Talsohle verlassen zu haben. Ermunternde Signale aus der Ifo-Umfrage für den Sektor machen Hoffnung, dass die Trendwende länger anhalten kann. (S.26)
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Die Aktie dieses Sportartikelkonzerns gehört 2024 zu den Topwerten im DAX. Neue Produkte treiben das Comeback. Ein junger Athlet aus den USA könnte besonders wichtig werden. (S.28)
Hilfe von ganz oben
Der Faktor Politik ist wichtig für Aktien aus Shanghai und Hongkong. Das erklärt die dreijährige Talfahrt. Und ebenso den Aufschwung jetzt. Bei China-Aktien geht wieder was. (S.34)
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Das Potenzial für Aufbereitung und Wiederverwertung von Rohstoffen ist groß. Zuletzt belastete die schwächelnde Konjunktur die Aktien der Spezialisten. Warum geduldige Anleger, die jetzt niedrige Kurse nutzen, reich belohnt werden. (S.40)
Superlative inklusive
Das größte börsennotierte Bauunternehmen in Kanada profitiert von den aktuell milliardenschweren Investitionen der Regierung. (S.44)
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