Ihre Bewertung ist günstig, die Chancen groß, dass ihre Kurse von einem der vier großen Trends fürs zweite Halbjahr mit zweistelligen Gewinnen profitieren

Die Freude über die Zinssenkung der EZB währte nicht lang. Erst die Europawahl, die nach einem Rechtsruck Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron dazu veranlasste, das Parlament aufzulösen, was der Pariser Börse — allen voran den Bankaktien — einen schweren Schlag versetzte. Dann die Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell, der sich trotz eines überraschend starken Rückgangs der Inflationsrate auf 3,3 Prozent über den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung bedeckt hielt. Das war zu viel für den DAX. Er verlor in der vergangenen Woche knapp drei Prozent, der Euro Stoxx 50 sogar fast vier Prozent.

Der Aufwärtstrend wackelt etwas. Doch es gibt auch Zeichen, die Mut machen. Allen voran das US-Technologiebarometer Nasdaq 100, das nach starken Ausblicken von Adobe und Oracle auf Allzeithoch notiert. Aus gutem Grund. Denn auch wenn der Zeitpunkt ungewiss ist, erteilte Fed-Chef Powell Zinssenkungen keineswegs eine Absage. Ob ein erster Schritt zur geldpolitischen Lockerung im September, im dritten Quartal oder gar erst Anfang 2025 kommt — fest steht, dass zumindest weitere Zinserhöhungen nicht zu erwarten sind. Das ist wichtig für die Aktienmärkte, denn steigende Zinsen erschweren die Kreditaufnahme für Unternehmen und belasten die Margen.

Hinzu kommt, dass hohe Finanzierungskosten Zukäufe teurer machen — sowohl für Unternehmen als auch für Beteiligungsgesellschaften und Hedgefonds. Waren die M&A-Indizes, die die Übernahmetätigkeit messen, zu Jahresanfang noch auf dem tiefsten Stand seit zehn Jahren gefallen, ist im zweiten Halbjahr mit einer deutlichen Belebung zu rechnen: Laut einer Umfrage der Beratungsgesellschaft EY gehen 42 Prozent der Konzerne davon aus, dass sie in den kommenden Monaten zukaufen werden. Auch Hedgefonds stehen wieder Gewehr bei Fuß, um sich in schwächelnde Unternehmen einzukaufen und Veränderungen herbeizuführen.

Rückenwind kommt zudem von der Konjunktur: Der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts ist dreimal in Folge gestiegen. Die Auftragseingänge in zyklischen Branchen wie Chemie und Maschinenbau ziehen wieder leicht an. Das bestätigt Prognosen der Volkswirte, die im zweiten Halbjahr eine Konjunkturbelebung erwarten.

Dann sind da noch die Wahlen. Am 30. Juni stimmen die Franzosen über das neue Parlament ab, der zweite Wahlgang ist am 7. Juli. Unabhängig vom Ausgang fällt dann zumindest ein Unsicherheitsfaktor weg. Spannend dürfte auch die US-Wahl am 5. November werden. Gut möglich, dass es davor zu Schwankungen kommt. Spätestens danach dürfte sich der Knoten jedoch lösen.

Die Redaktion wagt einen Blick in die Zukunft und stellt Ihnen die Top-Chancen für das zweite Halbjahr vor. Da sind zum einen die Übernahmekandidaten mit Kurschancen von 40 bis 80 Prozent. Dann die Hedgefondskandidaten mit einem Potenzial von 35 bis 70 Prozent. Attraktiv sind auch die Konjunktur- und Zinsgewinner. Eine Auswahl — von konservativ bis spekulativ — darunter zehn Aktien mit einem Kurspotenzial von mindestens 50 Prozent finden Sie in der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Die nächsten sechs Monate werden also spannend, aber auch chancenreich.


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Viele Anleger setzen auf breit gestreute ETFs mit bis zu 9000 Aktien. Einige erfolgreiche Fonds investieren jedoch bewusst in weniger als 40 Aktien. BÖRSE ONLINE stellt vier davon vor (S.47)

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