Seit Jahren gibt es eine heftige Diskussion rund um eine mögliche Abschaffung des Bargeldes. Die Angst vieler Bürger dabei: mehr Kontrolle durch den Staat. Nun könnte ein potenziell nächster Schritt zum Ende des Bargeldes ins Rollen kommen, meinen zumindest die Kritiker. Im Fokus davon: die Deutsche Bundesbank.
Bargeld befindet sich als Zahlungsmittel auf dem Rückzug und verliert immer mehr Marktanteil gegenüber Karten, Handys & Co. Dennoch schätzen besonders viele Deutsche die Freiheit, die Münzen und Scheine mit sich bringen.
Dementsprechend gibt es einen gesellschaftlichen Konflikt rund um das Bargeld, und einige Kritiker sehen im aktuellen Handeln der Bundesbank einen neuen Schritt zur Abschaffung von Papier- und Münzgeld.
Treibt die Bundesbank eine Maßnahme zur Bargeldabschaffung voran?
Denn nun hat die Bundesbank das Finanzministerium um Hilfe gebeten, um zumindest einen Teil des Bargeldes in Deutschland abzuschaffen. Konkret ist die Rede von den 1- und 2-Cent-Münzen.
So soll es eine nationale Bargeldreform geben, die dafür sorgt, dass bei Zahlungen auf die nächsten fünf Cent auf- oder abgerundet wird. Beispiel: Statt 2,84 Euro würde ein Bezahlvorgang mit Bargeld 2,85 Euro kosten. Derartige Rundungsregeln sind bereits in einigen anderen europäischen Ländern in Kraft.
Hintergrund dieser Entwicklung sind vor allem die Kosten des Kleingeldes, denn eine 1- und 2-Cent-Münze kostet in ihrer Produktion mehr als ihr Nennwert. Außerdem ist die Möglichkeit, mit den Münzen zu bezahlen, zunehmend weniger gegeben, angesichts hoher Preise und einer hohen Umständlichkeit.
Nächster Schritt zur Bargeldabschaffung?
Doch während viele Kritiker hinter der Maßnahme den nächsten Schritt zur Bargeldabschaffung sehen, scheint dieser Schritt der Bundesbank eher eine Maßnahme zu sein, um Menschen den allgemeinen Zahlungsverkehr in Deutschland zu erleichtern.
So sind gerade die 1- und 2-Cent-Münzen sehr unbeliebt und liegen vielfach in Spardosen herum. Wie die Saarbrücker Zeitung schon 2017 berichtete, lagen 15 Milliarden Münzen bei deutschen Haushalten in der Spardose, ohne Aussicht darauf, ausgegeben zu werden. Dies entspricht einer Summe von 220 Millionen Euro, eine Zahl, die mit den Jahren nur noch größer geworden sein dürfte.
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