Die Gespräche über eine Fusion zwischen Warner Bros. Discovery und Paramount lassen auch den Videostreaming-Sektor aufhorchen. Immerhin könnte ein neues Schwergewicht im ohnehin umkämpften Markt entstehen.
Einmal Höhenflug, Absturz und zurück: Die Aktionäre von Netflix haben in den letzten vier Jahren so ziemlich jede Gefühlslage durchgemacht, die es an der Börse gibt. Auf die immer neuen Allzeithochs während der Corona-Pandemie folgte 2022 der Zusammenbruch, im Zuge dessen die Aktie binnen weniger Monate 75 Prozent verlor, nur um sich im Anschluss wieder fast zu Verdreifachen.
Doch nicht nur mit Blick auf die Comeback-Qualitäten der Aktie sticht Netflix im Streamingsektor heraus. Auch in puncto Profitabilität stellt das Unternehmen aus Scotts Valley im US-Bundesstaat Kalifornien eine eigene Liga für sich dar.
Für 2023 gehen die von Bloomberg befragten Analysten von einem Nettogewinn von 5,4 Milliarden Dollar aus. Das wäre in etwa so viel, wie die Medienkonzerne Disney, Warner Bros. Discovery, Comcast und Paramount im gleichen Zeitraum mit ihren Streamingangeboten an Verlusten eingefahren haben.
Wachstumsmarkt Streaming
Klarheit besteht dagegen bei der Frage nach dem zukünftigen Marktpotenzial des Streamingsektors. Mit dem Ende der Corona-Pandemie mussten zwar die meisten Analysten ihre zum Teil zu optimistischen Wachstumsprognosen deutlich zurückschrauben, doch im Durchschnitt erwarten die meisten Marktbeobachter bis 2030 ein Umsatzvolumen von über 400 Milliarden Dollar. Das bedeutet, dass das Segment in den nächsten sieben Jahren im Schnitt pro Jahr um über 20 Prozent zulegen dürfte. Die Netflix-Aktie als einziges Video-Streaming-Pure-Play dürfte von einem derartigen Szenario am stärksten profitieren.
Möglicher Mega-Deal
Die klare Unterlegenheit in Sachen Streaming dürfte auch ein Thema beim Treffen zwischen David Zaslav (Warner Bros. Discovery) und Bob Bakish (Paramount Global) Mitte Dezember gewesen sein. Wie die US-Nachrichtenseite „Axios“ berichtete, loteten die beiden CEOs die Möglichkeiten einer Fusion der beiden Konzerne aus. Dabei dürfte die mit einer Marktkapitalisierung von aktuell 27,6 Milliarden Dollar deutlich größere Warner Bros. die mit 9,2 Milliarden Dollar an der Börse bewertete Paramount schlucken und die Streamingdienste „Max“ und „Paramount+“ dürften verschmolzen werden.
Welches Nutzerwachstum möglich ist, wenn Kataloge mit einer riesigen Fangemeinde nur noch exklusiv bei einem einzigen Anbieter zu sehen sind, zeigt das gigantische Nutzerwachstum, das Disneys hauseigener Streamingdienst in den ersten Jahren verzeichnete.
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