Christian Lindner will die Besteuerung von Kapitalerträgen und Immobilien reformieren. Höhere Sparerfreibeträge und eine Rückkehr der Spekulationsfrist sollen Kleinanleger entlasten. Doch setzt sich die FDP damit durch?
Sparerfreibetrag soll steigen und übertragbar werden
Der FDP-Chef hebt hervor, dass eine seiner ersten Maßnahmen als Finanzminister die Erhöhung des Sparerfreibetrags auf 1.000 Euro war. Doch das reicht ihm nicht: „Der muss automatisch angepasst werden an die Preisentwicklung. Da würde ich gerne einen großen Sprung machen.“ Besonders Kleinanleger sollen profitieren, indem sie ungenutzte Freibeträge aus vergangenen Jahren in die Zukunft übertragen können.
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Kapitalertragsteuer als Hürde zum Eigentum
Lindner sieht eine große Ungerechtigkeit in der aktuellen Steuerpraxis: „Junge Menschen, die jetzt nichts erben, müssen erst einmal Eigenkapital aufbauen, um dann irgendwann eine Immobilie zu erwerben. Und das Eigenkapital bauen sie auf, indem sie ihren ETF-Sparplan befüllen.“ Doch wer sein Erspartes später zur Finanzierung einer Immobilie nutzt, werde doppelt belastet: „Dann zahlen Sie erstmal die Kapitalertragsteuer. Danach zahlt man noch die Grunderwerbsteuer für die Immobilie.“ Damit werde es für viele schwerer, Eigentum zu erwerben. Sein Lösungsansatz: „Deshalb braucht die Grunderwerbsteuer einen Freibetrag – und wir müssen eine Spekulationsfrist bei Wertpapieren einführen, damit wir den Aufbau von Eigenkapital nicht weiter erschweren.“
Rückkehr der Spekulationsfrist geplant
Und so untermauert Christian Linder nochmal seine Forderung: „Ich will, dass bei allen Wertpapieren eine Spekulationsfrist gilt“, betont er. Sein Argument: Wer über Jahre Kapital aufbaut, um eine Immobilie zu kaufen, zahlt derzeit doppelt – erst auf die Kursgewinne und dann auf die Grunderwerbsteuer. Trotz möglicher Widerstände zeigt er sich entschlossen: „Ja klar“, antwortet er auf die Frage, ob er die Spekulationsfrist gegen Kritik durchsetzen wolle. Und er macht deutlich: „Ich denke, man kann argumentieren, dass man Menschen in unserem Land die Stärkung der eigenen wirtschaftlichen Unabhängigkeit erleichtern will.“
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