Der Börsenbroker Trade Republic sorgt mit hohen Zinsen für Aufsehen. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten. Von Martin Reim
1. Um was geht es?
Trade Republic ist ein Online-Broker. Sein Hauptgeschäft ist der Handel von Privatanlegern mit börsennotierten Assets - also Aktien, ETFs, Sparplänen, Kryptowährungen und Derivaten. Nun ist er auch bei verzinslichen Angeboten aktiv. Er zahlt auf Tagesgeld – aufs Jahr gerechnet - 2,0 Prozent Zins. Bei Offerten für Neukunden liegt er damit hinter der Consorsbank (2,1 Prozent) mit einigen Konkurrenten auf Platz zwei. Bei Bestandskunden rangiert er – mit gleichfalls 2,0 Prozent - sogar auf dem ersten Platz.
2. Wie sieht das mit den Zinsen genau aus?
Das Geld auf dem Verrechnungskonto wird bis zu einer Höchstsumme von 50.000 Euro mit 2 Prozent pro Jahr verzinst. Jeder Euro mehr wird nicht verzinst. Da es ein Verrechnungskonto ist, kann man sein Geld auch jederzeit abbuchen oder neues einzahlen und bekommt entsprechend mehr oder weniger Zinsen. Trade Republic berechnet die Zinsen immer taggenau.
3. Wie bekommt man die Zinsen?
Sie werden monatlich aufs Verrechnungskonto ausgezahlt. Das Verbraucherportal finanztip.de weist darauf hin, dass es durch den Zinsenzinseffekt jeden Monat sogar noch ein paar Cent mehr sind. Einzige Voraussetzung: Als Bestandskunde muss man die Zinsen in der App einmalig aktivieren.
4. Wie lange sind die Zinsen garantiert?
Trade Republic kann den Zins jederzeit ändern - die aktuellen 2,0 Prozent gelten „bis auf Weiteres“.
Übrigens: Hier finden Sie die aktuell besten Broker - von der BÖRSE ONLINE Redaktion getestet. Und Trade Republic gehört auch dazu. Aber auf welchem Rang kommt der Broker ins Ziel?
5. Ist das Geld sicher?
Weil Trade Republic keine Bank ist, gilt die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Person und Institut nicht direkt. Das Geld wird deshalb bei drei Banken verwahrt. Man kann in der Trade-Republic-App nachschauen, bei welcher Partnerbank Trade Republic das Geld verwahrt. Liegt es bei der Deutschen Bank oder bei der Solarisbank, gilt die deutsche Einlagensicherung. Liegt es bei der Citibank Europa, die irische. Auch im letzteren Fall sind bis zu 100.000 Euro geschützt. Irland hat bei den großen Ratingagenturen allerdings keine so gute Bonität wie Deutschland. Deshalb ist ratsam, sicherheitshalber keine allzu großen Beträge auf dem Citibank-Konto zu parken. Irische Quellensteuer (Deposit Interest Retention Tax/DIRT) fällt für Trade-Republic-Kunden mit der Citibank als Partnerbank nicht an. Das hat der Broker auf Anfrage von finanztip.de mitgeteilt.
6. Was ist noch zu beachten?
In den AGB steht, dass Trade Republic das Kundenguthaben zurückschicken darf, wenn man es mehr als 30 Tage nicht für den Handel benutzt. Ob und in welchen Fällen das passiert, ist nicht genauer definiert. In jedem Fall gibt es laut Trade Republic 14 Tage vorher eine Warnung.