Galaktische Gewinne in den unendlichen Weiten des Universums erhoffen sich Anleger von der wachsenden Raumfahrtindustrie. Die Papiere des Sektors sind eine aufregende Mission
Probleme mit der Kommunikation hatten es im Vorfeld spannend gemacht – aber dann klappte es doch: „Odysseus“ landete in der vergangenen Woche auf dem Mond und sendete Daten und Bilder zur Erde. Obwohl die Mondsonde beim Landemanöver umkippte, ist die Mission als historischer Erfolg zu werten. Denn „Odie“ ist das erste kommerzielle Raumfahrzeug, das auf dem Erdtrabanten gelandet ist.
Noch dazu ist der sogenannte Nova-C-Lander das erste amerikanische Gefährt, das seit über 50 Jahren eine Mondlandung geschafft hat. Hinter Odie steht das US-Unternehmen Intuitive Machines, dessen Aktien an der Nasdaq nach der erfolgreichen Mondlandung zunächst um knapp 16 Prozent abhoben. Der Wettlauf ins All erlebt seit einigen Jahren ein Revival – allerdings unter anderen Bedingungen als in den 1950er- und 1960er- Jahren, als sich die USA und die Sowjetunion um die Vorherrschaft im Kosmos duellierten. Heute sind unter anderem Japan, China, Indien und Europa mit im Rennen.
Und neben den jeweiligen nationalen Raumfahrtbehörden mischen verstärkt private Unternehmen mit. So entwickelt und baut die US-Weltraumbehörde möglichst viele Komponenten nicht mehr selbst, sondern arbeitet gezielt mit Unternehmen aus der privaten Wirtschaft zusammen. (…)
Im Fokus des neuen „Space Race“ steht erneut der Mond. Jedoch will man sich diesmal nicht damit begnügen, Astronauten beim Spaziergang auf dem Erdtrabanten zuzuschauen. Die große, wenn auch noch in weiter Ferne liegende Vision ist eine dauerhafte Mond-Raumstation, die als „Zwischenstopp“ für bemannte Marsmissionen und weitere Forschungsreisen ins Universum dienen soll.
Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, hat die NASA das Artemis-Programm aufgelegt. Zunächst soll Artemis II Ende 2025 Astronauten in die Mondumlaufbahn bringen, bevor voraussichtlich 2026 im Rahmen der Artemis-III-Mission erstmals seit 1972 wieder Menschen einen Fuß auf die Mondoberfläche setzen sollen. Artemis IV soll, ebenfalls mit Astronauten an Bord, voraussichtlich 2028 zum Mond starten und dann an das sogenannte Lunar Gateway andocken. Für diese Missionen baut der amerikanische Luft-, Raumfahrt -und Rüstungskonzern Lockheed Martin insgesamt sechs Orion-Raumschiffe – es handelt sich um NASA Aufträge im Gesamtvolumen von 4,6 Milliarden Dollar. (...)
Astronomische Kosten
Da die Erforschung der unendlichen Weiten des Weltalls nahezu unendlich viel Geld verschlingt, forcierte bereits US-Präsident George W. Bush in den 2000er-Jahren die stärkere Einbindung kommerzieller Unternehmen. Das Budget der NASA, obwohl die weltweit finanzkräftigste Raumfahrtbehörde, ist heute mit rund 25 Milliarden Dollar nicht besonders üppig. Flossen in den 1960er-Jahren rund vier Prozent der gesamten US-Staatsausgaben der NASA zu, muss sie heute mit einem Zehntel davon auskommen. Umso wichtiger ist es, Kosten für Forschung und Entwicklung auszulagern.
Private Firmen sind mit der mächtigen Behörde als Kunden im Rücken in der komfortablen Position, ehrgeizige Technologien entwickeln und dabei Risiken eingehen zu können. Zur Finanzierung ihrer Projekte können sie zudem den Kapitalmarkt anzapfen. (...)
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