Die Experten der Volksbanken bleiben weiterhin negativ gestimmt für Immobilien in Deutschland. Das sind die Ursachen und das müssen Besitzer jetzt wissen.

Immobilienpreise sind aktuell ein heiß diskutiertes Thema in Deutschland, da Besitzer um den Verlust ihres Vermögens bangen, während Investoren auf die großen Schnäppchen warten.

Nun haben auch die Volksbanken eine Einschätzung zu der aktuellen Lage abgegeben. Das sind die Ergebnisse:

Darum erwarten die Experten der Volksbanken weiter fallende Immobilienpreise

Genossenschaftliche Bankvertreter rechnen in den kommenden Monaten überwiegend mit sinkenden Preisen für Häuser und Wohnungen in vielen Regionen Deutschlands. 71 Prozent der Vorstände von Volks- und Raiffeisenbanken im 14 Bundesländer umfassenden Gebiet des Genossenschaftsverbandes erwarten einer Umfrage zufolge im zweiten Halbjahr einen zumeist leichten Preisrückgang bei Wohnimmobilien in ihren jeweiligen regionalen Märkten.

Für 2024 geht fast die Hälfte der Befragten davon aus, dass die Preise weiter zurückgehen werden. Allerdings sind für das kommende Jahr deutlich mehr der Vorstände der Ansicht, dass die Immobilienpreise konstant bleiben (37 Prozent) oder leicht anziehen werden (13 Prozent).

"Per Saldo kommt es zu einer Bodenbildung am Immobilienmarkt", interpretiert der Vorstandsvorsitzende des Genossenschaftsverbandes, Ingmar Rega, die Ergebnisse. "Das derzeitige Niveau für langfristige Kreditzinsen würde dann auf Sicht zum Marktstandard werden." Der Genossenschaftsverband mit Sitz in Neu-Isenburg bei Frankfurt vertritt Institute in allen Bundesländern mit Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg.

Primär die Immobilienfinanzierung wird als Problem angesehen

Pessimistisch zeigen sich die Vorstände der 229 Institute, die an der Umfrage teilnahmen, was die Finanzierung von Neubauvorhaben angeht. Hierbei erwartet die Mehrheit für 2023 (73 Prozent) und 2024 (63 Prozent) einen geringen oder starken Rückgang. "Neben der Zinswende schlagen hier vor allem deutlich höhere Baukosten zu Buche", ordnete Rega ein. "Um den Neubau zu beleben, sollten bürokratische Hürden abgebaut werden."

Die zuletzt gestiegenen Kreditzinsen verteuern die Finanzierung von Immobilien. "Kunden müssen gerade unter den aktuellen Bedingungen über eine gute Bonität und vor allem genügend Eigenkapital verfügen", bekräftigte Rega.

Hauskauf wird schwieriger

Unter dem Strich wird der Hauskauf für Interessenten schwieriger, vor allem wegen der Anforderungen und Kosten der Finanzierung. Trotzdem kann er sich gerade jetzt lohnen, auch wenn mehr Eigenkapital aufgebracht werden muss.

Die Aussicht auf weiter fallende Preise im zweiten Halbjahr macht zumindest vielen Haushalten Hoffnung sich ein Eigenheim trotz der stark gestiegenen Zinsen leisten zu können.

Mit Material von dpa-afx

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