Online einkaufen ist spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie selbstverständlich geworden. Zwar haben auch schon zuvor viele Menschen regelmäßig im Netz bestellt, doch zeigen aktuelle Umfragen des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V.: Online-Shoppen ist im Zuge der Krise noch selbstverständlicher geworden. Das wird auch daran deutlich, dass der Anteil der Menschen, die in Befragungen angeben, innerhalb der vergangenen Woche bestellt zu haben, stetig steigt. Auch das Straßenbild legt nahe, dass der Trend zu mehr E-Commerce ungebrochen ist, in vielen Städten säumen die Paketdienste die Straßen. Manche Anbieter frequentieren dicht bewohnte Bereiche in Innenstädten sogar mehrfach täglich. Doch was bedeutet diese Entwicklung für Anleger?
Gute Voraussetzungen für steigende Margen in der Logistik
Wenn Menschen an Online-Shopping denken, fällt zunächst ein Unternehmen wie Amazon ein. Wer etwas weiter denkt und sich für das aufstrebende Asien interessiert, nennt vielleicht auch den chinesischen Amazon-Klon Alibaba. Ein weiterer, vor allem in Deutschland bekannter Vertreter, ist Zalando. Doch um den Trend hin zu mehr Online-Shopping in einem Portfolio zu berücksichtigen, kommen grundsätzlich mehr Titel in Frage. Neben den Versandhändlern sind das auch Logistiker oder auch Anbieter spezieller Sortiermaschinen und Software.
Wie wichtig es ist, beim Thema E-Commerce und Logistik die gesamte Wertschöpfungskette abzubilden, zeigt das Beispiel der Paketdienste. Noch vor einigen Jahren standen diese unter großem Kostendruck: Vor allem Amazon spielte Hermes, DHL und teils auch UPS gegeneinander aus und belastete so die Margen von Logistik-Dienstleistern. Doch zuletzt hat auch innerhalb der Logistik-Branche der Digitalisierungs-Trend Fahrt aufgenommen. Effizientere Abläufe und einheitliche Datenstandards sorgen dafür, dass Pakete und Päckchen immer schneller und pünktlicher um die Welt geschickt werden können. Zwar hat die Branche im Zuge der Pandemie auch ihren Schockmoment erlebt, doch ist dieser längst vergessen. Inzwischen produziert Asien längst wieder auf Hochtouren und die Frachtkapazitäten sind zu Wasser und auch zur Luft weitgehend ausgeschöpft. Dank besserer Leistung und der hohen Auslastung steigen auch die Margen bei Logistikern wieder. Grund genug, auch diese Branche zu berücksichtigen. Hinzu kommt, dass die technologische Entwicklung in diesem Bereich noch längst nicht am Ende angekommen ist. Große Logistiker wie DHL, Fedex oder auch UPS, machen sich längst Gedanken, ihre Abläufe dank Blockchain und Co. noch effizienter zu gestalten - die Chance auf weiteres Wachstum ist also groß. Doch ebenso auch die Risiken; deswegen dürfen die ebengenannten Beispiele auch nicht als Empfehlung verstanden werden.
Breit streuen bleibt Trumpf
Um Zugewinne im E-Commerce und Logistiksektor für sich zu nutzen, kommt es entscheidend darauf an, verschiedene Bereiche der Wertschöpfungskette abzubilden, diese mit Blick auf ihre aktuelle Bewertung und Zukunftsfähigkeit professionell zu analysieren und bestehende Positionen kontinuierlich zu überprüfen. Der intakte Innovationstrend bietet zudem die Chance auf eine Rendite oberhalb des allgemeinen Marktniveaus. Trotz des Aufwärtstrends rund um Online-Shopping sollten Investoren aber keineswegs alles auf eine Karte setzen. Ein alter Börsenspruch besagt, dass an der Börse alles möglich ist - jedoch auch das Gegenteil. Ein breit diversifiziertes Portfolio aus Aktien, Anleihen, Immobilien und alternativen Investments über alle Branchen und Regionen bleibt die wichtigste Anforderung an eine tragfähige langfristige Vermögensstrategie.